Gemeinden rücken zusammen

Der Reformprozess „Pastoraler Weg“, der bis 2030 aus den sechs katholischen Gemeinden im Pastoralraum Rodgau-Rödermark eine einzige machen soll, beschert den Katholiken weitere Personalien. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat den Jügesheimer und Dudenhöfer Pfarrer, Pater John-Peter Savarimuthu, nun zum Pfarradministrator auch für St. Matthias Nieder-Roden benannt.
Rodgau – Nach dem Wechsel von Pfarrer Dr. Peter Eckstein nach Darmstadt übernimmt Pater John-Peter dieses Amt zum 1. Oktober. Pater Moncy bleibt Pfarrvikar in St. Matthias. Für die schon im August von Nieder-Roden nach Seligenstadt gewechselte Gemeindepädagogin Petra Licht wird nach Auskünften von Pater Savarimuthu noch Ersatz gesucht. „Die Personalabteilung beim Bistum hat wirklich alles versucht, die Lücke zeitnah zu schließen. Die hauptamtliche Stelle wurde ausgeschrieben. Es hat sich bisher aber niemand bereit gefunden. Mainz will versuchen, im Sommer 2023 eine neue hauptamtliche Kraft zu schicken.“
Die Personalsuche geschieht unter Zeitdruck. Schließlich kommen unaufhaltsam regelmäßige Termine wie Erstkommunion und Firmung. 2023 wird es angesichts der Personallage aber keinen Firmkurs geben. „Wir konzentrieren uns auf die Erstkommunion. 2024 fassen wir dann zwei Jahrgänge Firmlinge zusammen.“ Pater John-Peter hofft, dass sich möglichst viele Ehrenamtliche finden, die Erstkommunionkurse leiten und mit den Jugendlichen die Firmung vorbereiten.
Dankbar ist der Priester unter anderem für die ehrenamtliche Unterstützung des aktuellen Firmkurses in Jügesheim, denn auch dort gab es personelle Veränderungen. Pastoralreferentin Andrea Köneke binden seit 1. August neue Aufgaben als Koordinatorin für den „Pastoralen Weg“. 25 Stunden die Woche ist sie dafür abgestellt. Die Pastoralassistentin in Ausbildung, Cäcilia Hickl, übernimmt seither frühere Tätigkeiten von Andrea Köneke. Im Gottesdienst am Samstag, 1. Oktober, stellt sie sich der Gemeinde offiziell vor. Firmung für 60 Jugendliche (zwei Gottesdienste) ist dann am 19. November.
„Ich möchte mit offenem Herzen für alle als Seelsorger da sein.“
Im Januar hatte Bischof Peter Kohlgraf für jeden der 46 Pastoralräume im Bistum Mainz einen Leiter benannt. Für Rodgau-Rödermark ist das Pfarrer John-Peter Savarimuthu. Seit Ostern leitet er den Veränderungsprozess. Er wird auch die vorhandenen Gebäude der Kirchengemeinden stark betreffen. „Wir haben im Pastoralraum Rodgau-Rödermark alles doppelt und dreifach“, beschreibt der Geistliche die Situation. Eine Projektgruppe werde eine Bestandsaufnahme machen: „Wie viele Gebäude haben wir, in welchem Zustand sind sie, wie sind sie belegt, wer nutzt sie, wie hoch sind die Kosten?“
Diese Bilanz wird am Ende dazu führen, dass womöglich nicht alle Gebäude gehalten werden können.
Pater Savarimuthu nennt das Pfarrhaus in Jügesheim als Beispiel. „Ich verstehe, dass sich viele damit emotional verbunden fühlen. Aber an dem Gebäude wurde jahrelang nichts gemacht. Das Gutachten eines Architekten sagt uns, dass die Sanierung etwa 700 000 Euro oder ein Neubau etwa eine Million kosten würden. Es könnte sein, dass wir nicht die finanzielle Kraft haben, das Pfarrhaus zu halten.“ Deshalb ist für den Pfarradministrator derzeit offen, wo in Zukunft das Pfarrbüro für die Großgemeinde Jügesheim-Dudenhofen-Nieder-Roden sein wird.
Nächste Woche möchte sich der Pfarrer das Pfarrhaus in Nieder-Roden ansehen. Er weiß, dass er dort auf einen großen Stamm erfahrener und engagierter Kräfte trifft. Auch hofft Savarimuthu, weitere Gläubige mit seiner offenen Art für sich selbst und vor allem für die ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde gewinnen zu können.
„Ich möchte mit offenem Herzen für alle als Seelsorger da sein. Ich bin für alle offen. Wir versuchen, dass die Gottesdienste so weiterlaufen wie bisher. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass alles gelingen wird, was wir uns vornehmen. Gemeinsam schaffen wir das. Anteil nehmen, Anteil geben: Das ist mir wichtig.“ Kontakt zu den Pfarrbüros in Nieder-Roden und Jügesheim: Tel 06106 76555 und 3627. (bp)