Glitzer markiert den Weg

Das Prinzenpaar ist ja nun leider eines in der Warteschleife. Wir halten die ausgebremsten Tollitäten fit und stählen sie mit Ulk-Wettbewerben für die Kampagnen der Nach-Corona-Zeit. Heute: Wie schnell ist die Prinzessin angezogen und fertig für den großen Auftritt?
Jügesheim – Reifrock, Unterrock und das Kleid selbst: Nadja Büttner legt die einzelnen Teile übereinander und steigt von oben in ihr Prinzessinnenkleid – wegen der Frisur mit Krönchen und dem Make-up. „Das Kleid ist ein Bastelsatz“, sagt ihr Mann. Ohne Hilfe ist Nadja I. beim Anziehen aufgeschmissen: Denn das Gewand wird im Rücken geschnürt. „Dafür sitzt es aber auch super“, verrät die Hoheit, die im richtigen Leben als Grundschullehrerin in Rödermark arbeitet.
Heute hat sich die Prinzessin selbst geschminkt und die Haare gemacht. Bis alles sitzt, das prachtvolle Glitzerkleid angezogen, Orden und Schmuck angelegt sind, dauert es eine gute Stunde. Kommt eine Friseurin hinzu, reichen anderthalb Stunden Zeit nicht für die Verwandlung aus. Für den ersten Fototermin hat die Stylistin nämlich die Naturwelle von Nadja Büttner zunächst geglättet und dann noch mit einem Kreppeisen in Form gebracht.
Praktisch es nicht, so ein Prinzessinnen-Outfit: Das fängt schon bei den Schuhen an. Sind die entsprechend hoch, sind sie nicht bequem. Ist das Kleid sehr lang, muss die Prinzessin es zusammenraffen, damit sie nicht stolpert oder den Boden damit fegt. Und: Auch zur Toilette kann sie nicht alleine gehen. Eine zweite Person muss die 44-Jährige begleiten und ihr helfen, die großen Stoffmassen irgendwie zu bändigen.
Der Weg, den die Prinzessin eingeschlagen hat, lässt sich eindeutig nachverfolgen: „Wo ich war, ist Glitzer“, gesteht die Pädagogin. Denn die Schneiderin hatt es gut gemeint und zusätzliche Glamour-Elemente aufgenäht.
Auch der Prinzenanzug ist nicht ohne, wie Jan I. verrät. Er kommt schwer in seine Stiefel rein (für 30 Euro über ebay erstanden) und meist ohne das Zutun seiner Frau als Stiefelknecht auch nicht wieder raus. Die Prinzessin knüpft außerdem ein Cape an seiner Jacke an und steckt noch zwei Fasanenfedern an die handgenähte Kappe.
Talent beweist der Bauingenieur beim Basteln einer Narrenkappe. Für die hat sich der 46-Jährige Anregung im Internet geholt. Ähnlich wie seine Frau hätte er es nie für möglich gehalten, als Prinzenpaar in der Kampagne unterwegs zu sein und das närrische Volk zu regieren. Bis jetzt macht aber genau das dem Paar viel Spaß. Coronabedingt sind die Auftritte leider nur eingeschränkt möglich. Das Einzige, was insbesondere Jan Büttner Schwierigkeiten bereitete, war „der nie enden wollende Walzer“ bei der „Ufftakt-Gala“. Denn der Prinz war nicht in der Tanzschule, hat den Auftritt aber dennoch gemeistert.
Eine Online-Sitzung ist für Samstag, 26. Februar, geplant. Zwei Wochen früher (12. Februar) steht eine gemischte Veranstaltung in Obertshausen auf dem Programm. Innerhalb des JSK können Mitglieder auch Besuche der Tollitäten bestellen: zu sich nach Hause. (Von Simone Weil)
