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Größte Kita in Rodgau hat acht Gruppen

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Von: Ekkehard Wolf

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Abenteuerland im Freien: Das Außengelände soll in ein paar Wochen fertig werden.
Abenteuerland im Freien: Das Außengelände soll in ein paar Wochen fertig werden. © Wolf

Die größte Kindertagesstätte der Stadt Rodgau hat ihren Betrieb aufgenommen. Die Kita „Abenteuerland“ in Jügesheim steht auf einem ehemaligen Fußballplatz. Sie bietet Platz für 148 Kinder, darunter 48 Kleinkinder unter drei Jahren.

Jügesheim – „Für uns ist jeden Tag Weihnachten“, sagt Kita-Leiterin Agata Schnur. Schon wieder hat ein Paketdienst zwei große Kartons gebracht. Die neue Kindertagesstätte an der Langen Straße ist noch nicht bis ins allerletzte Detail komplett ausgestattet. Die ersten Kinder sind schon da.

Das Haus trägt einen vielversprechenden Namen: Abenteuerland. Dort tummeln sich künftig Zwerge, Riesen, Trolle, Drachen, Wichtel, Gespenster, Elfen und Hexen – so heißen die Kindergruppen.

Mit acht Gruppen ist die Kita Abenteuerland die größte Kindertageseinrichtung in Rodgau. Sie verfügt innen und außen über viel Platz, In Rodgau gebe es „keine zweite Einrichtung mit diesem Raumangebot“, sagt der städtische Bau- und Sozialdezernent Michael Schüßler. Die Planer mussten nicht mit jedem Quadratmeter geizen, sondern konnten aus dem Vollen schöpfen: Das Baugrundstück war ein ehemaliger Fußballplatz.

„Von den 7 000 Quadratmetern Kunstrasen haben wir 4 500 Quadratmeter in Anspruch genommen“, berichtet Stefan Flasche vom städtischen Fachdienst Gebäudewirtschaft. Rund um die neue Tagesstätte erstrecke sich „sicherlich die größte Außenanlage aller Rodgauer Kitas“.

Ein weiterer Superlativ gilt der kurzen Bauzeit. Dank Modulbauweise war das Haus in einem knappen Jahr bezugsfertig – „trotz Corona, langen Lieferzeiten und Fachkräftemangel“, wie Erster Stadtrat Schüßler betont.

Bereits Mitte Februar konnten die ersten Kinder einziehen. Sie sind Gäste aus Nieder-Roden, weil die evangelische Kita Birkenhain wegen eines Wasserschadens zurzeit eine Baustelle ist.

Die Stadt belegt derzeit vier Gruppen, davon zwei für Kleinkinder unter drei Jahren (U 3). Neue Kinder werden zeitlich gestaffelt aufgenommen. So können sie sich behutsam einleben. Wenn die Kita voll belegt ist, können dort 148 Kinder spielen und lernen, davon 48 Kleine und 100 Kinder über drei Jahren.

Das Haus hat getrennte Flügel für die Großen und die Kleinen. Dazwischen befindet sich der mittlere Gebäudeteil mit Eingang, Mehrzweckraum, Küche, Essensraum und Toiletten.

Alle Räume verfügen über Fußbodenheizung. Eine Wärmepumpe liefert die notwendige Temperatur. Ein besonderes Augenmerk legten die Planer auf das Raumklima im Sommer. Außenjalousien, Vordächer und eine Sonnenschutzverglasung sollen dafür sorgen, dass es im Sommer nicht zu heiß wird. Klimageräte kühlen bei Bedarf das Bistro, den Mehrzweckraum und die Schlafräume.

Zusätzlich verfügt das Haus laut Stefan Flasche über „ein relativ ausgeklügeltes Lüftungssystem“: Dachventilatoren und Lüftungsschlitze über Türen und Fenstern ermöglichen ein Querlüften, damit die Räume im Sommer nachts auskühlen können. Von der Dachbegrünung verspricht sich die Stadt ebenfalls einen positiven Effekt. Außerdem hält sie Regenwasser zurück.

Die Leiterinnen der neuen Kita sind städtische „Eigengewächse“. Agata Schnur und ihre Stellvertreterin Marion Bialdiga haben zuvor die Kita Turmstraße gemanagt. Ihr Team besteht derzeit aus zwölf Fachkräften; weitere werden nach und nach eingestellt. Die Suche nach Erzieherinnen verlaufe durchaus erfolgreich, heißt es aus dem Rathaus.

Auch pädagogisch setzt die Kita Abenteuerland eigene Akzente. Ihr Konzept basiert auf Ansätzen von Emmi Pikler und Friedrich Fröbel. Dazu gehört unter anderem, den Kindern Zeit zum Wachsen zu lassen und sie darin zu unterstützen, die Welt zu erfahren und zu begreifen.

In der neuen Einrichtung sollen jeweils zwei Gruppen als Tandem zusammenarbeiten. Die Erzieherinnen sprechen sich bei der Auswahl der Materialien und den Spielangeboten ab. „Auch das Rollenspiel wird nicht in jeder Gruppe gleich sein“, sagt Agata Schnur. Vieles wird aus den Gruppenräumen in die breiten Spielflure ausgelagert. Das alles ist aber erst möglich, wenn sich die Corona-Lage entspannt. Im Moment sind die Gruppen noch voneinander getrennt.

Auch für die Kleinsten bietet die Kindertagesstätte viel Raum. In der Zwergengruppe haben sich die ersten Kinder schon eingewöhnt.
Auch für die Kleinsten bietet die Kindertagesstätte viel Raum. In der Zwergengruppe haben sich die ersten Kinder schon eingewöhnt. © Wolf

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