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Grundschule hofft auf ein Ende der Raumnot

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Von: Ekkehard Wolf

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Der Erweiterungsbau ist dort geplant, wo bisher der hellrote Flachbau mit den Schülertoiletten steht.
Der Erweiterungsbau ist dort geplant, wo bisher der hellrote Flachbau mit den Schülertoiletten steht. © Wolf

Die Raumnot an der Carl-Orff-Schule in Rodgau soll bald ein Ende haben. Der Kreis Offenbach plant einen Erweiterungsbau mit Platz für Unterricht, Betreuung und Verwaltung. Zurzeit sprechen beide Seiten darüber, wie groß er werden soll.

Jügesheim - Die größte Raumnot herrscht in der Verwaltung. Die Sekretärin sitzt in einem winzigen Durchgangszimmer, Elterngespräche finden im Kopierraum statt, das Lehrerzimmer hat nur 16 Plätze für 22 Personen. Der Kreis als Schulträger hatte im vergangenen Jahr 200 000 Euro für einen Anbau bereitgestellt. Schon damals war klar: Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Nun stehen zusätzlich 1,5 Millionen Euro im Kreishaushalt. Auch dieser Betrag ist eher knapp kalkuliert.

Drei Gruppenräume, mehr Platz für die Verwaltung und ein Büro für die Schulsozialarbeit sieht der aktuelle Schulentwicklungsplan vor, wie Kreis-Pressesprecherin Ursula Luh auf Anfrage mitteilt. Auch zusätzliche Unterrichtsräume würden benötigt. Zurzeit sei der Kreis mit der Schule im Gespräch, um die Grundlagen für die Vorentwurfsplanung zu ermitteln. Das Ziel sei ein Baubeginn im Jahr 2024.

„Dass wir räumlich an unsere Grenzen kommen, hat zum Glück auch der Schulträger erkannt“, sagt Schulleiterin Sabine Döring. Bei der Erweiterung gelte es, an die Zukunft zu denken: „Das Raumkonzept ist so knapp bemessen, dass wir sofort wieder am Limit sein werden.“

Die Carl-Orff-Schule benötige unter anderem mehr Platz, um den Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze ab 2026 erfüllen zu können. Das dürfe nicht zulasten des Unterrichts gehen, betont die Schulleiterin. Ein Beispiel: „Das Raumkonzept sieht so aus, dass man uns als frisch ausgezeichneter digitaler Schule den Computerraum streicht.“

Die Raumnot war eines von mehreren Themen beim jüngsten Besuch des Landtagsabgeordneten und -vizepräsidenten Frank Lortz in der COS. Der Politiker bietet sich bei seinen Schulbesuchen regelmäßig als Vermittler an. Er verfügt nicht nur über Kontakte in Wiesbaden, sondern hat als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter auch Einfluss auf die Schulpolitik des Kreises Offenbach.

Zur Erweiterung der Orff-Schule ist bisher ein zweistöckiges Gebäude geplant. Es soll dort entstehen, wo bisher der Flachbau mit den Schülertoiletten steht. Die Schulleiterin schlägt vor, den Erweiterungsbau ein Stockwerk höher zu machen – eine Idee, die Lortz ins Kreishaus mitgenommen hat.

„Wir haben die letzten 20 Jahre unter Beweis gestellt, dass wir improvisieren können“, so Sabine Döring: „Aber wir haben auch den Auftrag, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten.“

Die Carl-Orff-Schule ist seit 2010 die einzige „echte“ Ganztagsschule in Rodgau – zumindest mit einer Klasse pro Jahrgang. In den Ganztagsklassen wechseln sich Unterricht und Freizeitangebote ab; die Kinder müssen von 7.55 bis 15.30 Uhr anwesend sein, können aber auch von 7 bis 17 Uhr bleiben. Insgesamt ist die COS dreizügig. Die B- und C-Klassen jedes Jahrgangs haben nur vormittags Unterricht.

Zurzeit besuchen 275 Kinder die Carl-Orff-Schule. Der Kreis rechnet mit steigenden Schülerzahlen. Laut Schulentwicklungsplan muss die COS im August 2024 erstmals 15 statt zwölf Klassen bilden. Der Neubau wird dann voraussichtlich noch nicht fertig sein. (Ekkehard Wolf)

Viel zu klein: Das Lehrerzimmer hat nur 16 Plätze für 22 Personen. Frank Lortz (rechts) überzeugte sich vor Ort.
Viel zu klein: Das Lehrerzimmer hat nur 16 Plätze für 22 Personen. Frank Lortz (rechts) überzeugte sich vor Ort. © Wolf, Ekkehard
Zu eng: In diesem kleinen Raum findet morgens der Deutsch-Vorlaufkurs mit bis zu 15 Kindern statt.
Zu eng: In diesem kleinen Raum findet morgens der Deutsch-Vorlaufkurs mit bis zu 15 Kindern statt. © Wolf, Ekkehard

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