Gut 50 000 Pflanzen ziehen um

Die Baumschule Haufler wechselt innerhalb von Rodgau den Standort. Neueröffnung ist am 1. Juni
Jügesheim – Schon der Umzug eines überschaubaren Privathaushalts ist eine logistische Herausforderung. Was aber, sofern gleich 50 000 Möbelstücke umziehen müssen? Unlösbar? Katastrophe? Zum Durchdrehen? Vor dieser Mammutaufgabe stehen derzeit Thomas Haufler und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Experten für Garten- und Landschaftsbau wechseln samt Baumschule den Standort. Gut 50 000 Pflanzen – von A, wie Ahorn, bis Z, wie Zierkirsche – machen sich in Lkw auf den kurzen Weg zwischen Hegelstraße und Rodgau-Ringstraße.
Nahe des Bauernhofs Keller sind auf 17 000 Quadratmeter Fläche das neue Verkaufsgebäude, das Lager, ein Bürogebäude, Parkplätze (bald auch mit vier E-Ladesäulen) und eine Mitarbeiterwohnung schon fast fertig. Dieses Wochenende rollt der Haupt-Umzug mit 15 Lkw und 40 Leuten, am 1. Juni wird Neueröffnung sein.

Die Firma Haufler ist seit Jahrzehnten ein Begriff. Viele schätzen das Unternehmen als Kunden, andere wiederum auch als Besucher der Tage der offenen Tür. 1989 als Garten- und Landschaftsbaufirma gegründet, kam nur ein Jahr später die Baumschule hinzu. Beheimatet war sie seither auf gepachtetem Grund der Stadt an der Hegelstraße. Die Stadt möchte das Areal umgestalten (wir berichteten). Deshalb die Aktion. „Außerdem war es schon immer mein Wunsch, eigenes Gelände zu haben“, freut sich Thomas Haufler auf die Zukunft.
Damit sie gelingt, setzen sich nun auch 1 000 Paletten mit Dünger, Pflanzenerde, Gefäßen und Steinen, 260 von Folie umschlossene Pflanzen-Rollis und 61 Maxi-Säcke mit Schüttgut wie Lava, Blähton, Kiesel, Substrat und Humus in Bewegung. Allein 500 bis zu sieben Meter hohe Bäume kommen in Lkw von der Hegelstraße an den neuen Platz. Da ist schweres Gerät zum Beladen nötig.
Wertvolle Solitärpflanzen und empfindliche Gewächse werden hingegen wie rohe Eier behandelt und einzeln transportiert. „Wir wollen ja keine Schäden produzieren“, hofft der 57-jährige Landschaftsgärtner und Unternehmer auf möglichst wenige Verluste. Zum Großprojekt gehört auch der Rückbau des seitherigen Geländes. Ein Außensitzplatz, Teile der Überdachung, Pflanztische und Hochbeete kommen zwar mit. Die alten Pflasterbeläge aber müssen raus. Auch die hölzerne Verkaufshalle fällt der Baggerschaufel zum Opfer.
Mit den Jahren war das Grundstück herrlich eingewachsen. Kunden kauften in einer Parklandschaft ein. Doch die imposanten Bäume (rote Kastanie, Hängezeder, Säuleneiche, Sumpfzypresse) am Rand des Geländes sind heute viel zu mächtig, als dass sie einen Ortswechsel vertragen würden. „Unsere Schätzchen müssen hier bleiben“, sagt Thomas Haufler ein bisschen wehmütig.
