Omikron-Welle: Wie die Stadt die kritische Infrastruktur auf den Notfall vorbereitet

Die Omikron-Welle ist auch eine Gefahr für die städtische Infrastruktur in Rodgau (Kreis Offenbach). Wie sich Versorger, Rettungsdienste und Polizei für den Notfall wappnen.
Rodgau - Die Sorge vor einer Krankheitswelle durch die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus beschäftigt auch in Rodgau viele Unternehmen, Behörden und Organisationen. Mit Notfallplänen wollen sie erreichen, dass die wichtigsten Angebote und Dienstleistungen gewährleistet bleiben. Hygienekonzepte werden verschärft, Arbeitsgruppen in kleine Einheiten aufgeteilt und Verträge mit externen Anbietern geschlossen.
Das Herz der Wasserversorgung in Stadt und Kreis Offenbach schlägt im Wasserwerk Jügesheim. Von der Schaltwarte aus werden Brunnen, Pumpen, Aufbereitungsanlage und Filter gesteuert und überwacht. Der Einzelarbeitsplatz ist rund um die Uhr besetzt. Sechs Personen wechseln sich im Schichtdienst ab. Seit Beginn der Pandemie darf kein anderer Mitarbeiter die Schaltwarte betreten. Die Kommunikation läuft über Telefon oder Videokonferenz. „Die Kollegen stecken sich nicht untereinander an“, betont Bernd Petermann, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasserversorgung (ZWO). Auch wenn mehrere Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfielen, sei die Wasserversorgung gesichert.
Rodgau (Kreis Offenbach): Hohe Corona-Impfqoute beim Rettungsdienst
„Der Rettungsdienst ist mit einer sehr hohen, im Vergleich zu anderen Diensten herausragenden Impfquote vergleichsweise gut auf die Virusvariante vorbereitet“, schreibt Ulrike von Knorre von der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). Die Fahrzeuge sind mit festen Zweierteams besetzt. Beim Kontakt mit Patienten tragen die Rettungskräfte eine komplette Schutzkleidung: Schutzkittel, Brille, Maske und Handschuhe. Außerdem absolvieren sie regelmäßig Corona-Schnelltests.
Die meisten Einsatzkräfte der Feuerwehr Rodgau haben bereits ihre Auffrischimpfung (Booster) erhalten. Das gilt auch für die städtische Stabsstelle Feuerwehr: „Nahezu alle Mitarbeiter sind geboostert und schränken die Kontakte auch im privaten Bereich so weit wie möglich ein“, teilt die Stadtverwaltung mit. Bei Einsätzen tragen die Feuerwehrleute FFP2-Masken. Bei der Tragehilfe für den Rettungsdienst ziehen sie sich Einweganzüge über. Falls sich die Pandemielage verschlechtert, wird die Alarmbereitschaft in kleine Gruppen aufgeteilt, um eine Durchmischung der Einsatzkräfte zu vermeiden.
Rodgau (Kreis Offenbach): Maskenpflicht und wenige Begegnungen beim Pflegedienst
Pflegedienste haben ihre Hygienekonzepte nachgeschärft. Bei der Sozialstation Rodgau gGmbH sind Rüstzeiten auf der Station nun auf wenige Minuten beschränkt und finden zeitversetzt statt, um Begegnungen zu vermeiden. Bei der Arbeit an Patienten ist eine FFP2-Maske Pflicht. Bei corona-infizierten Patienten wird eine zusätzliche Schutzausrüstung getragen. Für den Fall einer Krise im eigenen Betrieb bestehen Absprachen mit anderen Pflegediensten, um die Patienten zu versorgen.
Der Stadtbus der Linie OF-40 kann nach Angaben der Stadtwerke Rodgau auch während einer Omikron-Welle fahren. Das Busunternehmen teilt seine Fahrer so ein, dass sie sich nicht begegnen. Für einen Notfall stehen nach Angaben des Betriebs immer genügend Ersatzfahrer zur Verfügung.
Rodgau (Kreis Offenbach): Getrennte Gruppen in der Kläranlage
Die Mitarbeiter der Kläranlage Weiskirchen sind in getrennte Gruppen eingeteilt, um gegenseitige Ansteckungen zu verhindern. Eine Vereinbarung mit einem externen Unternehmen soll den Betrieb der Anlage auch im Notfall sichern.
Die Mitarbeiter der städtischen Ordnungspolizei sind in zwei Schichten eingeteilt, die sich nicht begegnen. Betriebsfremde dürfen die Räume der Ordnungsbehörde nicht betreten. Gespräche mit Besuchern finden vor dem Gebäude im Freien statt und werden so kurz wie möglich gehalten.
Für die Friedhöfe haben die Stadtwerke den Pandemieplan und das Hygienekonzept vom März 2020 aktualisiert. Falls die eigenen Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen, übernehmen Bestattungsfirmen alle Leistungen, die mit der Bestattung zusammenhängen. (Ekkehard Wolf)
Im Januar 2022 öffnet in Rodgau (Kreis Offenbach) ein neues Corona-Impfzentrum.