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Heimatmuseum ist bedroht

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Umgeben von historischen Stücken: Horst Köppler und Ingrid Fecher würden es bedauern, wenn das Heimatmuseum aufgegeben werden müsste.
Umgeben von historischen Stücken: Horst Köppler und Ingrid Fecher würden es bedauern, wenn das Heimatmuseum aufgegeben werden müsste. © WEIL

Auflösen wäre die schlechteste Lösung: Niemand will den Teufel an die Wand malen und die Situation künstlich zuspitzen. Und doch geht es um nichts Geringeres als den Fortbestand des Heimatmuseums Jügesheim.

Jügesheim –Wie berichtet ist auch der Heimatverein in den Tagen der Pandemie durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens arg gebeutelt. Veranstaltungen mit Einnahmen aus Eintrittsgeldern und dem Verkauf von Speisen und Getränken waren wichtige Finanzierungsquellen. Weil der Kaffeeklatsch am ersten Sonntag eines Monats nicht mehr stattfinden kann, fehlt den Hobbyhistorikern Geld. Vorwiegend Senioren kamen auf eine Tasse Kaffee, ein Stück Kuchen und zum Treffen mit Bekannten vorbei.

Zwar war der Klub Anfang 2018 froh, nach der Kündigung des Mietvertrages im alten Schwesternhaus zügig mit den Museumsexponaten in der Vordergasse 59 unterzukommen. Doch müssen zunächst mal die Mieteinnahmen reinkommen. Die Mitgliederbeiträge und die städtische Vereinsförderung decken diese Kosten nicht. Deswegen bangt Vorsitzende Inge Fecher um den Fortbestand des Hauses. Denn länger als bis zum Jahresende hält der derzeit 104 Mitglieder zählende Verein finanziell vermutlich nicht durch.

Auch der Tod des langjährigen Vorsitzenden Josef Herbert Spahn und des Kassierers Berthold Werner hat den Verein stark geschwächt. Mit den beiden Männern fehlenerfahrene Köpfe. Dennoch hatte sich ein neuer Vorstand gefunden.

Jetzt aber machen die Finanzen der Organisation zu schaffen. Deswegen hofft der Vorstand, vielleicht doch noch eine günstigere Unterkunft für die umfangreiche Sammlung zu finden, die sonst auseinandergerissen würde. „Das wäre das Schlimmste“, findet Horst Köppler. Der Beisitzer ist ganz neu im Verein, lebt aber bereits seit 26 Jahren in Giesem. Weil der Ort für den gebürtigen Berler (er stammt aus dem Offenbacher Ortsteil Bürgel) zur echten Heimat geworden ist, möchte Köppler sich engagieren und auch etwas zurückgeben.

Der Verein werde sicher weiter bestehen, sagen Inge Fecher und Horst Köppler. Doch die verschiedenen Exponate müssten von den Mitgliedern mitgenommen und aufbewahrt werden. Selbst Einlagern koste ja Geld.

Der Appell geht an jeden heimatverbundenen Vermieter, dem Museum günstige, ebenerdige Räume zur Verfügung zu stellen. Jeder Bürger sollte außerdem erwägen, dem Verein wenigstens als zahlendes Mitglied beizutreten: 30 Euro Jahresbeitrag sind es pro Kopf; eine Familie zahlt 40 Euro.

Kontakt: Inge Fecher, i.u.t.fecher@t-online.de oder z 0160 6144393. (siw)

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