Hier können Hunde frei laufen

Der neue Hundespielplatz bei Weiskirchen ist eröffnet. Auf dem Waldgrundstück an der Hauptstraße können sich Vierbeiner nach Herzenslust bewegen. Ein Zaun verhindert, dass sie auf die Straße laufen oder wild lebende Tiere stören. Einige Anwohner sind mit dem Standort nicht einverstanden. Bereits vor der Eröffnung am Dienstag kündigten sie juristische Schritte an.
Weiskirchen - Das Grundstück ist einen knappen Hektar groß. Seit den 1980er-Jahren diente es als Vereinsgelände des Vereins für Deutsche Schäferhunde Weiskirchen. Nun übt der Hundeverein auf dem gegenüber liegenden Gelände des ehemaligen Kleintierzuchtvereins. Auch Hundeführer der Polizei trainieren dort mit ihren Tieren.
„Das ist die ideale Fläche“, betont Bürgermeister Jürgen Hoffmann. Holz und Laub förderten den Spieltrieb der Vierbeiner. „Und wenn sich der Hund wohlfühlt, geht es auch dem Herrchen oder Frauchen gut.“
Einen großen Vorteil sieht der Bürgermeister in der Einzäunung des Geländes: „Wir können eine eingezäunte Hundewiese nicht in der Feldgemarkung ausweisen. Das bekommen wir bei der Unteren Naturschutzbehörde nicht durch.“
„Ich freue mich, dass es diese Fläche gibt“, betont Steffen Freckmann, der im Rathaus das Fachgebiet Forst leitet. Das naturnahe Gelände biete den Tieren wesentlich mehr als die Hundewiese bei Dudenhofen – „und jede Menge Stöckchen“. Aus der Bevölkerung habe es immer wieder Anfragen nach einer weiteren Hundewiese gegeben, berichtet Fachdienstleiter Peter Kämmerling. Der Umzug des Schäferhundevereins habe die Möglichkeit eröffnet, diesen Wunsch zu erfüllen.
„Wir versuchen mit solchen Angeboten, auch in der Brut- und Setzzeit freien Auslauf zu ermöglichen“, sagt Erster Stadtrat Michael Schüßler. Die Stadt wolle auch die Konflikte zwischen Hundehaltern und Landwirten entschärfen. Seit Jahren gebe es massive Klagen über Hundekot auf Feldern, auf denen Lebensmittel oder Tierfutter angebaut werden.
Mit dem Hundeplatz hat der Magistrat einen einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in die Tat umgesetzt.
Nicht alle Menschen sind darüber glücklich. Einige Anwohner, selbst Hundehalter, lehnen die Wahl des Standorts ab. Sie befürchten Belästigungen durch Hundegebell, Kot am Wegrand und parkende Autos. Außerdem wären sie gern gefragt worden, bevor die Stadt das ehemalige Hundevereinsgelände als öffentlichen Hundeplatz ausweist. „Man hat die Bürger überhaupt nicht beteiligt“, ärgert sich Gerhard Romen, der Sprecher der Anwohnerinitiative. Er kündigt juristische Schritte an. Das Spektrum der Argumente reicht von Verletzungsgefahr für Hunde bis zum Lärmschutz – keine 200 Meter von der Autobahn entfernt.
Fachdienstleiter Peter Kämmerling versteht die Aufregung nicht. „Die Fläche war eine Hundefläche, sie ist jetzt wieder eine Hundefläche. Was spricht dagegen?“