Integrationslotsen in Rodgau helfen in Ausnahmesituation

Integrationslotsen leisten Hilfe in vielen Lebenslagen. Rodgaus Bürgermeister Jürgen Hoffmann freute sich, jetzt 23 neue Freiwillige begrüßen zu können.
Rodgau – Menschen, die aus ihrer Heimat vor Krieg, Verfolgung und Not flüchten mussten oder vertrieben worden sind und nun in einem anderen Land mit fremder Sprache und fremder Kultur eine Aufnahme gefunden haben, stehen vor vielen Problemen. Integrationslotsen und -lotsinnen helfen, Menschen anderer Nationalitäten und Lebenslagen mit diesen Situationen, in denen viel unbekannt und unvertraut ist, zurechtzukommen.
Seit 2018 werden in Rodgau regelmäßig Integrationslotsen und -innen ausgebildet, die sich anschließend ehrenamtlich für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte engagieren. Bürgermeister Jürgen Hoffmann konnte nun 23 neuen Integrationslotsen und -innen, die alle auf eine Migrationsgeschichte zurückblicken und in Rodgau eine neue Heimat gefunden haben, das Abschlusszertifikat überreichen.
Welche Bedeutung dieser Einsatz für die Gemeinschaft haben kann, machte Hoffmann in seiner Ansprache deutlich: „Es ist schön zu sehen, wenn Menschen sich betreut, begleitet und auch mitgenommen fühlen können und dass sie spüren, dass wir als Gesellschaft füreinander da sind. Ich bedanke mich, dass Sie sich dazu bereit erklärt haben und dass wir als Stadtgesellschaft dazu einen Beitrag leisten, unabhängig davon, wo wir herkommen, welche Sprache wir sprechen oder welche Religion wir haben. Dass wir uns alle als Rodgauer fühlen und füreinander da sind. Und wenn dieses Gefühl bei den Menschen ankommt, dann sind wir auf dem richtigen Weg.“

Die Helferinnen und Helfer hatten vergangenen September die Ausbildung begonnen. In acht Unterrichtseinheiten im Sozialzentrum Nieder-Roden bekamen die Ehrenamtlichen das nötige Wissen vermittelt. Zum Lehrplan gehörten Kenntnisse über Rechtssystem und Versicherungen. Vermittelt wurden in der Ausbildung auch interkulturelle Kompetenzen. Überdies wurde ein Kommunikationstraining absolviert.
Die im Rahmen des hessischen „Wir-Programms“ ausgebildeten Frauen und Männer wollen sich ehrenamtlich für zugewanderte Menschen engagieren, damit sie besser in Rodgau ankommen. „Ich weiß, wie es ist, neu in einer Stadt anzukommen. So vieles ist unbekannt und fremd, man muss sich ganz neu zurechtfinden. Deshalb möchte ich mich für die Menschen engagieren und ihnen helfen“, schilderte eine Teilnehmerin.
Die Aufgaben sind vielfältig: Dazu gehört Begleitung zu Ämtern, Behörden, Banken, Elterngespräche in Kitas und Schulen oder Aufzeigen von Möglichkeiten für Bildung, Freizeit und Kulturelles. Ein weiteres Betätigungsfeld ist, diese Art des Engagements in Rodgau bekannt zu machen. Koordiniert werden die Einsätze über das Büro für Teilhabe und Vielfalt der Stadt Rodgau und Lotsin Nidhel Al Bahar.
Die Qualifizierung wurde vom Büro für Teilhabe und Vielfalt, hier insbesondere von der Leiterin Laura Thalheimer, in Kooperation mit der Geflüchtetenberatung der Caritas Rodgau organisiert. Dafür gab es auch einen großen Dank der Gruppe: „Die Ausbildung hat uns sehr großen Spaß gemacht. Wir haben so viel gemeinsam gelernt und bearbeitet! Wir waren eine tolle Gruppe und jede Unterrichtsstunde hat uns weiter gebracht.“ (ha)