Interessen von Kindern stärken

„Sport ist ein richtig guter Ausgleich zur Schule, zum Studium und zum Beruf“, findet Joline Taylor. Die 23-jährige Halbamerikanerin mit zwei Staatsbürgerschaften hat die Freude an der Bewegung schon mit zehn Jahren für sich entdeckt.
Dudenhofen – Sie ist seit 13 Jahren aktives Mitglied beim TSV Dudenhofen und hat dort zunächst mit dem Einradfahren begonnen. Dann kamen Volleyball, Leichtathletik und Fußball hinzu. Im Moment ist sie aktive Leichtathletin, konzentriert sich dabei aufs Kugelstoßen und das Diskuswerfen.
Sie möchte sich jetzt im Vereinsvorstand für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Ihr Ziel ist ein Jugendvorstand, der sich aus Vertretern verschiedener Abteilungen zusammensetzt. Dadurch soll die Nachwuchsarbeit noch erfolgreicher werden, weil man näher dran ist an den Bedürfnissen und Wünschen. Gleichzeitig ist sie Ansprechpartnerin für alle Übungsleiter, Trainer und Betreuer, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Immerhin hat der TSV Dudenhofen etwa 1 300 Mitglieder; davon circa 650 aktive Sportlerinnen und Sportler, die 27 Jahre und jünger sind.
Im TSV-Vorstand wurde bereits seit längerer Zeit jemand für die Aufgabe der Jugendvertretung gesucht. Joline Taylor glaubt, dass die Hemmschwelle gesenkt wird, und es vor allem einfacher ist, jemanden anzusprechen, wenn es feste Zuständigkeiten gibt. Deswegen steht für sie also derzeit an, Mäuschen zu spielen, sich bei ähnliche Institutionen umzuschauen, um sich etwas abzugucken und sich zu vernetzen. Darüber hinaus will sie offen für sämtlich Anregungen und Wünsche sein. „Vielleicht kann man ein Fest organisieren“, überlegt sie.
Die Leichtathletin, die gerne mit einem vollen Terminkalender lebt, studiert an der Frankfurter Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Soziologie und Politikwissenschaften. Nicht zuletzt werden durch den Vereinssport auch soziale Kompetenzen erworben, findet die junge Frau: „Außerdem entstehen dabei auch Freundschaften fürs Leben und es tut der Work-Life-Balance gut.“
Wie viel Zeit die einzelnen Mitglieder übrigens für ihren Sport aufwenden, liegt an ihnen selbst – jedenfalls bei den Einzelsportarten. Beim Mannschaftssport sieht es freilich anders aus. Dann muss sich der Sportler nach seinem Team richten. „Angebote gibt es, aber es liegt an mir, ob ich mehr machen will oder nicht“, erklärt Joline Taylor das Prinzip.
Warum sie sich überhaupt im Verein engagiert? Das sei für sie normal, sagt sie junge Frau. Offensichtlich findet sie Gefallen an neuen Themenfeldern: Nicht von ungefähr etwa hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert beim ambulanten Dienst der Behindertenhilfe Offenbach. Als Einzelbetreuerin in der Integrationshilfe hat sie sich ausprobiert. „Das war spannend und eine echte Herausforderung“, sagt sie. (Von Simone Weil)