Ja zum Umbau des Rodauparks

Der Rodaupark im Rodgauer Stadtteil Jügesheim bekommt ein neues Gesicht. Er wird in drei Zonen gegliedert: Spielplatz, Theatergarten, Ruhe- und Veranstaltungswiese.
Rodgau– Die Stadtverordnetenversammlung hat dem Gestaltungsplan am Montag mit breiter Mehrheit zugestimmt. Nur FDP und AfD waren dagegen. Das Geld für den Umbau steht seit einem Jahr bereit.
Der Entwurf der Landschaftsarchitektin Ulrike Stockert (Mühlheim) greift Ideen aus einem Charrette-Verfahren auf. Diese Bürgerbeteiligung fand im September im Rodaupark statt. Etwa 50 Personen beteiligten sich daran.
Der Park wird in drei Teile gegliedert:
- Der Spielplatz wird von der Mitte nach Norden verlagert und vergrößert. Spielgeräte für unterschiedliche Altersgruppen sind vorgesehen.
- Ein „Theatergarten“ bildet die neue Mitte des Parks: mit Sitzstufen und von hohen Hecken umgeben. Zusätzlich gibt es Bewegungsanreize für jung und alt: Bocciabahn, Balancierelemente und Trampolin.
- Im südlichen Teil an der Korad-Kappler-Straße sind Ruhebänke, zwei Liegestühle, Blühwiesen, Staudenbeete und Schattenbäume geplant. Die Veranstaltungswiese bekommt Anschlüsse für Strom und Trinkwasser.
Der Umbau soll rund 750 000 Euro kosten, dazu kommen rund 25 000 Euro Planungskosten, die bereits ausgegeben sind. Unter dem Strich soll der neue Rodaupark also etwa 65 000 Euro billiger sein als bisher geschätzt.
„Wir sind überzeugt, dass das Konzept den Park zu einem noch schöneren Ort macht“, sagte Christopher Jaud (CDU) am Montag im Stadtparlament. Der Gestaltungsplan sei zeitgemäß und erfülle die Bedürfnisse aller Nutzer. Der Rodaupark werde auch künftig ein Ort der Erholung und des Spielens bleiben.
„Der Entwurf ist zeitgemäß und ansprechend, aber er ist nicht das wichtigste Vorhaben, das wir hier in der Stadt auf der Tagesordnung haben“, gab Werner Kremeier (Grüne) zu bedenken. Er kritisierte, dass zwar Strom- und Wasseranschluss für Veranstaltungen vorgesehen seien, aber keine Entwässerung. Bürgermeister Max Breitenbach entgegnete, durch den Park verlaufe ein Hauptsammler der Kanalisation; das Abwasser des Toilettenwagens könne man direkt in den Gully ableiten.
„Brauchen wir das ganze Brimborium?“, fragte Heino Reckließ (FDP). Der naturnahe Ausbau des Bachs an dieser Stelle habe lediglich 80 000 Euro gekostet. Statt den Rodaupark komplett umzubauen, reiche es aus, ein paar Spielgeräte auszutauschen. Rodgau brauche nicht noch eine weitere Boule-Bahn, die nicht genutzt werde. Außerdem klagten Anwohner schon jetzt über nächtlichen Lärm.
Clemens Jäger (CDU) warf Reckließ Populismus vor. Es sei unglaubwürdig, erst 850 000 Euro im Haushaltsplan bereitzustellen und dann das ganze Bauvorhaben abzulehnen. Die Stadt stehe bei den Teilnehmern des Charrette-Verfahrens im Wort: „Wenn wir die Bürger beteiligen, müssen wir das, was kommt, auch sehr ernsthaft prüfen.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Felix Deister bezeichnete die Umgestaltung des Parks als „krönenden Abschluss“ nach der Rodau-Renaturierung von 2021: „Obwohl das Projekt wirklich nicht günstig ist, erscheint es uns angemessen.“ Die Spielgeräte müssten ohnehin erneuert werden. Der Erdhügel, „das inoffizielle Highlight des Spielplatzes“, bleibe erhalten – und viele Bäume ebenfalls. Die Sorge vor nächtlicher Lärmbelästigung teile er nicht. Wer keinen Lärm wolle, müsse abends zuschließen. (Ekkehard Wolf)

