Künftiger Bürgermeister in Rodgau sucht Gespräch mit der Parlamentsmehrheit

Nach der Bürgermeisterwahl in Rodgau bekunden beide Beteiligte ihren Willen zur Zusammenarbeit. Der künftige Bürgermeister Max Breitenbach (30) kann sich weder auf eine Mehrheit im Magistrat noch in der Stadtverordnetenversammlung stützen. Gemeinsam mit der politischen Mehrheit wolle er „die besten Lösungen für Rodgau finden“, kündigt er im Interview mit unserer Zeitung an. Der bei der Wahl unterlegene Erste Stadtrat Michael Schüßler (45) bekräftigt seine Bereitschaft zu kollegialer Arbeit im Magistrat.
Knapp, aber deutlich ging die Bürgermeisterwahl aus: 1077 Wählerstimmen oder 4,56 Prozentpunkte machten den Unterschied. Max Breitenbach erzielte 52,3 % der Stimmen, Michael Schüßler 47,7 %.
Beide waren als überparteiliche Kandidaten angetreten, obwohl sie Parteipolitiker sind. Max Breitenbach ist stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, Michael Schüßler war mehrere Jahre lang FDP-Vorsitzender in Rodgau. Beide sind auch als Mandatsträger für ihre Parteien tätig: Schüßler als Erster Stadtrat und als Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, Breitenbach als Stadtverordneter und Kreistagsabgeordneter.
Wäre es nach den Wählern in Nieder-Roden gegangen, dann hätte Michael Schüßler das Rennen gemacht. In diesem Stadtteil erzielte er knapp über 50 Prozent der Stimmen. Das kann möglicherweise auch an persönlichen Bekanntschaften liegen: Schüßler ist in Nieder-Rodenaufgewachsen und zur Schule gegangen.
Max Breitenbach erzielte sein mit Abstand bestes Ergebnis in Weiskirchen (63,7 Prozent). Der nördlichste Stadtteil ist nicht nur eine traditionelle CDU-Hochburg, sondern auch die Heimat des 30-Jährigen: Er ist in Weiskirchen aufgewachsen, wohnt dort und ist in mehreren Vereinen aktiv, unter anderem als Kerbvater.
Leicht unterdurchschnittliche Mehrheiten erzielte Breitenbach in Dudenhofen (51,55 Prozent) und Hainhausen (51,92 Prozent).
Insgesamt entschieden sich genau 12 368 Wähler für Max Breitenbach, 11 291 für Michael Schüßler. Es gab auch 911 ungültige Stimmzettel, das entspricht einem Anteil von 3,7 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl vom Sonntag war der Anteil ungültiger Stimmen nur halb so hoch. (eh)
(Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikel hieß es, Michael Schüßler habe auch in Jügesheim eine knappe Mehrheit erreicht. Diese Aussage basierte auf einem Darstellungsfehler der Wahlsoftware „Votemanager“. Tatsache ist, dass Max Breitenbach in Jügesheim 50,4 % der Stimmen erzielte. Der Fehler ist inzwischen auch auf der städtischen Homepage korrigiert.)