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Millionen für den Straßenbau

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Von: Bernhard Pelka

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Die Schillerstraße (hier in Blickrichtung Kirche) ist in schlechtem Zustand und in Weiskirchen ein Nadelöhr.
Die Schillerstraße (hier in Blickrichtung Kirche) ist in schlechtem Zustand und in Weiskirchen ein Nadelöhr. © pelka

Stadt muss aber noch Förderzusagen abwarten

Rodgau – Die Stadt schiebt seit Jahren diverse Straßensanierungsprojekte vor sich her. Das krasseste Beispiel ist die Schillerstraße in Weiskirchen. Nach Erinnerung des Weiskircher Stadtrats Helmut Trageser ist sie 1976 letztmals komplett mit einer dünnen Asphaltdecke überzogen worden. Seither habe es nur Flickwerk gegeben. Trageser muss es wissen: Er engagiert sich seit Jahrzehnten für die CDU in der Kommunalpolitik. „Mal hieß es, die Straße wird gemacht, dann kamen wieder Absagen. Sogar Zuschüsse sind verfallen.“

Seit Jahren ist also im Grunde klar: Es muss sich dort etwas tun – aber wie? Eigentlich müsste die Schillerstraße als tragende Verbindung zwischen Weiskirchen Ost und West verbreitert werden. Der Verkehr dort nimmt zu. Auch der Landwirtschaft dient diese wichtige Achse. Verbreitern geht aber wegen der Bebauung nicht. Wenigstens steht die Schillerstraße in einem städtischen Investitionsprogramm, das aktuell angegangen wird. Das macht Mut.

Für die Sanierung des Abschnitts zwischen Brücke und Kirche St. Peter ist die Planung abgeschlossen. Das Leistungsverzeichnis für die Bauarbeiten ist geprüft und fertig. Aktuell läuft für die Baumaßnahme der Förderantrag. Da mit dem Bau erst nach einer Förderzusage begonnen werden darf, ist der Baubeginn derzeit offen. Der Magistrat geht von einer Förderzusage Ende dieses Jahres aus. Im Haushalt stehen 80 000 Euro für die Planung und 750 000 Euro für den Straßenbau. Das geht aus Unterlagen hervor, die das Rathaus unserer Zeitung auf Anfrage bereitgestellt hat.

Wie sieht es mit weiteren Projekten aus?

Wilhelm-Leuschner-Straße: Auch hier gibt es noch keine Förderzusage. Noch in diesem Monat wird darüber mit dem hessischen Straßenbaumanagement (Hessen Mobil) verhandelt. Es geht um Kosten von fast zwei Millionen Euro.

Weiskircher Straße:

Deren grundhafte Sanierung wird sogar gut zwei Millionen Euro teuer. Bisher ist die Vergabe des Projekts noch in Vorbereitung. Ziel ist: Umsetzung im Jahr 2023.

Schulstraße:

Auch die Gesundung dieses Patienten wird teuer: 2,06 Millionen Euro. Die Vergabe wird derzeit vorbereitet – ebenfalls mit dem ehrgeizigen Ziel, die Maßnahme 2023 zu realisieren.

Straße am Wasserturm:

Dort sollen Umgestaltung der Straße und der Bau eines Parkplatzes in diesem September beginnen. Kosten: Zwei Millionen die Straße, 357 900 Euro der Parkplatz am Friedhof.

Konrad-Kappler-Straße:

Auch dort soll es noch in diesem Herbst losgehen, allerdings wird die Bauleistung gerade erst ausgeschrieben. Kosten: 330 000 Euro.

Blumenstraße:

Der Umbau ist in der Ausführungsplanung, die Bauleistung (190 000 Euro) soll noch in diesem Jahr folgen.

Bürgermeister Max Breitenbach bekennt sich generell zu Investitionen in die Straßenerhaltung oder auch zu anderen Stadtentwicklungsprojekten wie dem Stadtumbau Dudenhofen. „Ziel ist es schon, das durchzuziehen“, sagt der Rathaus-Chef im Gespräch mit unserer Zeitung. Allerdings sei die Baubranche aktuell unberechenbar: unterbrochene Lieferketten, Terminprobleme, Mangel an Rohstoffen. „Da ergeht es der Stadt genauso wie Privatleuten, die sich ein Haus hinstellen möchten.“

Die Folgen sind dramatisch. Breitenbach nennt ein Beispiel: Die Kostenüberschreitung zum Planansatz für die Sanierung der Hauptstraße zwischen Udenhoutstraße und Hoher Nickel (inklusive neue Hausanschlüsse und Asphaltdecke) betrage aktuell 50 Prozent. Insofern müsse geprüft werden, ob diese Entwicklung die avisierten Straßen- und Tiefbauvorhaben infrage stelle. „Wir müssen natürlich immer schauen, was die wirtschaftliche Lage und der Haushalt hergeben.“ bp

Die Sanierung der Wilhelm-Leuschner-Straße ist ein Millionenprojekt. Problematisch ist auch die Nähe zur malerischen Rodau-Aue (rechts). Die Stadt hat neben dem Gehweg Geländestreifen in der Aue angekauft.
Die Sanierung der Wilhelm-Leuschner-Straße ist ein Millionenprojekt. Problematisch ist auch die Nähe zur malerischen Rodau-Aue (rechts). Die Stadt hat neben dem Gehweg Geländestreifen in der Aue angekauft. © Pelka, Bernhard

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