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Neue Ausstellung in Rodgauer Museum

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Von: Ekkehard Wolf

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Historische Grabsteine sind an den Mauern des ehemaligen Friedhofs Nieder-Roden aufgereiht.
Historische Grabsteine sind an den Mauern des ehemaligen Friedhofs Nieder-Roden aufgereiht. © Löw, Michael

Das Heimatmuseum Nieder-Roden eröffnet eine neue Ausstellung über den alten Friedhof: „Alte Grabsteine und welche Geschichten sie uns erzählen.“ Am Sonntag, 7. Mai, ist sie erstmals zu sehen.

Nieder-Roden - Dem Arbeitskreis für Heimatkunde Nieder-Roden ist es zu verdanken, dass 47 Grabmale erhalten geblieben sind, als die Gräber abgeräumt wurden. Die letzte Bestattung hatte 1998 stattgefunden, die Ruhefrist war 2018 abgelaufen.

Anfang 2022 hat der Friedhof offiziell seine Funktion als Begräbnisstätte verloren. Die Stadt will dort einen Bürgerpark anlegen. Für die Umgestaltung steht seit 2022 eine Million Euro bereit.

Der Friedhof an der Friedensstraße war 1842 als Ersatz für den früheren Kirchhof angelegt worden. Das Friedhofskreuz aus Sandstein mit der Jahreszahl 1845 steht ebenso unter Denkmalschutz wie der Torbau des Eingangs, der 1911 im ausgehenden Jugendstil erbaut wurde.

Die noch erhaltenen Grabmale stehen an der Innenseite der Friedhofsmauer. Sie erinnern an Menschen, die im Zeitraum von 1867 bis 1965 starben. Ein vierjähriges Kind war ebenso dabei wie mehrere Generationen der Bäckerfamilie Spahn.

Das wohl älteste Grabmal trägt die Namen zweier Pfarrer, die in Nieder-Roden wirkten: Valentin Schropp von 1855 bis 1867 und Heinrich Effler von 1925 bis 1933. Daneben steht der Grabstein der Ordensschwestern Balduina und M. Olympia; die jüngere der beiden Nonnen wurde nur 27 Jahre alt.

Fotos der Grabsteine sind nun im Heimatmuseum zu sehen. Der Arbeitskreis für Heimatkunde hat viele Informationen und Geschichten über die Verstorbenen zusammengetragen. „Allerdings gäbe es gewiss noch mehr Wissenswertes zu berichten“, betont der Verein in einer Pressemitteilung. Die Besucherinnen und Besucher können eigene Erinnerungen beisteuern. Die interessantesten Informationen werden nach der Ausstellung in Form von Informationstafeln im künftigen Bürgerpark ihren Platz finden. Damit kommt der Verein einer Anregung des Kulturdezernenten Winno Sahm nach. Er hatte vorgeschlagen, die historische Bedeutung der Grabsteine für die Besucher zu erschließen.

Die Schau im Heimatmuseum ist am Sonntag, 7. Mai, von 14 bis 18 Uhr erstmals zu sehen. Zur Eröffnung spricht der Vereinsvorsitzende Frank Martiny um 15.30 Uhr. Für die Gäste stehen Kaffee und Kuchen bereit. Wie immer ist der Eintritt frei. Bereits ab 15 Uhr geben das Orchester „Klangfarben“ und das Jugendorchester des Musikvereins Nieder-Roden ein Platzkonzert im Museumshof – vorausgesetzt, es ist trocken. (eh)

An zwei Pfarrer und zwei Ordensschwestern erinnern diese beiden Grabmale; eine der beiden Nonnen wurde nur 27 Jahre alt.
An zwei Pfarrer und zwei Ordensschwestern erinnern diese beiden Grabmale; eine der beiden Nonnen wurde nur 27 Jahre alt. © Wolf
Gereimte Inschriften sind auf mehreren Grabsteinen zu lesen.
Gereimte Inschriften sind auf mehreren Grabsteinen zu lesen. © Wolf, Ekkehard

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