Neuer Thron für Rodgauer Königinnen

Für Imker hat eine spannende Zeit begonnen: Entwickeln sich im Stock derzeit neue Königinnen oder nicht? Die Behandlung der zarten Immenlarven erfordert viel Fingerspitzengefühl.
Nieder-Roden – Die Imkerei ist ein zeitaufwendiges Hobby. Bevor der zuckersüße Honig das Frühstücksbrötchen ziert, gehört die Pflege der Tiere zum Tagesprogramm des Imkers. Gisela Becher ist Mitglied im Imkerverein Maingau. Die Arbeit im Grünen macht der Nieder-Röderin viel Freude: „Die Beschäftigung mit den Bienen verbindet die erfüllende Arbeit für das Tierwohl mit dem Blick auf die Natur, die zudem noch mit Honig belohnt wird.“
Jetzt im Frühling ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Entwickeln sich junge Königinnen in den Waben, wächst die Unruhe des Volkes. Die Bereitschaft zum Ausschwärmen ist auf ihrem Höhepunkt. „Das ist eine ganz normale Entwicklung“, kennt Gisela Becher die natürlichen Abläufe in ihren Völkern. „Jetzt ist die Zeit, in der die Bienenschwärme entstehen“.
Damit die Insekten nicht unkontrolliert in Massen ausbüxen, greifen erfahrene Imker in die Zucht der jungen Königinnen ein. Die Larven werden mit filigranen Werkzeugen einem besonders sanftmütigen und gesunden Volk entnommen. Fachleute nennen es das Umlarven.
Die Behandlung der zarten Immenlarven erfordert viel Fingerspitzengefühl. Kompetente Mitglieder des Imkervereins sind darin geübt, sie geben das Wissen an Neuimker weiter. Das Seminar zum Umlarven bei Gisela Becher war eine Premiere im Veranstaltungskalender des Vereins. Sieben Teilnehmer übten über zwei Stunden Theorie und Praxis.
Der Erfolg liegt in einem friedvollen und honigproduzierendem Insektenvolk: „Wir wollen friedfertige und gesunde Bienen haben“, erklärt Gisela Becher. „Die guten Eigenschaften der Zuchtköniginnen helfen, unsere Völker auch in Zukunft sanftmütig, schwarmträge und gesund zu erhalten.“ (Von Andreas Pulwey)