Neustart nach Wasserschaden

Einen Grund zum Feiern hat die evangelische Kindertagesstätte Birkenhain in Rodgau. Nach mehr als einem halben Jahr sind Kinder, Erzieherinnen und Hauswirtschaftskräfte wieder in ihre angestammten Räume zurückgekehrt. Wegen eines Wasserschadens waren sie seit Mitte Februar ausquartiert gewesen.
Nieder-Roden - Es war eine traurige Vorweihnachtszeit vor zwei Jahren, als neben dem ohnehin schon schwierigen Kita-Betrieb unter Pandemiebedingungen eine weitere Hiobsbotschaft die Kita-Gemeinschaft am Birkenhain erreichte: Ein schon früher festgestellter Wasserschaden war größer als ursprünglich angenommen.
„Praktisch die gesamten Wasser- und Heizungsrohrleitungen im Erdgeschoss waren betroffen, der Estrich arg in Mitleidenschaft gezogen“, berichtet Christoph Reiß, der bei der Stadtverwaltung den Fachbereich für technische Gebäudewirtschaft leitet. Nach seinen Worten liegt die Investitionssumme im unteren sechsstelligen Bereich. Allerdings geht man im Rathaus davon aus, dass die Gebäudeversicherung den größten Teil der Sanierungskosten übernimmt.
Während der Bauarbeiten musste die Kita umziehen. Doch wohin? Sowohl eine Containerlösung als auch die Aufteilung der vier Kindergruppen auf das evangelische Gemeindehaus und das Sozialzentrum am Puiseauxplatz waren im Gespräch. Dann hatten die Leute im Rathaus eine bessere Idee: Mit allem Drum und Dran zog die Kita Birkenhain Mitte Februar für sechseinhalb Monate in die neue Kindertagesstätte neben der Sporthalle Jügesheim um, die damals noch nicht vollständig belegt war.
„Unsere Kita-Eltern haben sich in dieser Zeit zu Fahrgemeinschaften zusammengetan und haben sich und uns auch sonst toll unterstützt“, würdigt Kita-Leiterin Jutta Scheidhauer-Würz. Trotz aller Improvisationskunst geht aber nichts über die eigenen Räume. Die Leiterin und ihr Team freuen sich deshalb, dass die Bauarbeiten zwei Wochen früher als geplant beendet waren.
Die Rückkehr ins eigene Domizil feierten Kinder, Mitarbeitende, Vertreterinnen der Eltern, der Stadt, der beteiligten Firmen und des evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau in einer Andacht mit Dekan Steffen Held und Erzieherin Katharina Zifferer. Anhand der Jesus-Geschichte von der Stillung des Sturms machte Held deutlich, „dass wir keine Angst haben müssen, auch wenn es im Leben mal wild und ungemütlich zugeht, sondern dass wir froh und mutig sein dürfen, weil Gott bei uns ist und uns die Hand hält“. Nach der biblischen Geschichte sammelten die Kinder gute Wünsche für die Zukunft ihrer Kita in einem großen Herzen und schickten sie in den Himmel. Die Bandbreite der Wünsche reichte von „ganz viel Liebe“ bis „echte Pferde“.
Glücklich äußert sich Jutta Scheidhauer-Würz darüber, dass die Stadt und das Dekanat den einen oder anderen Extrawunsch erfüllen konnten. Statt des bisherigen Windfangs gibt es nun ein großzügiges Foyer, in dem gerade beim Ankommen und Abholen mehr Platz ist.
Ein weiteres kleines Extra: Die Teeküche ist neu eingerichtet. „Im nächsten Jahr sollen die Kindergarderoben erneuert werden“, kündigt Dorothee Munz-Sundhaus von der Geschäftsstelle Kindertagesstätten des evangelischen Dekanats an. (eh)
