Pfarreien in Rodgau und Rödermark bündeln ihre Kräfte

Aus sieben mach eins: Die katholischen Pfarrgemeinden St. Rochus (Hainhausen), St. Petrus in Ketten (Weiskirchen), St. Nikolaus (Jügesheim), St. Marien (Dudenhofen), St. Matthias (Nieder-Roden), St. Nazarius (Ober-Roden) und St. Gallus (Urberach) sollen bis 2030 eine einzige Pfarrei bilden. Das sieht der Pastorale Weg vor, den die Kirche geht.
Rodgau/Rödermark – Vergangenen Montag hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Zuschnitte der neuen Pastoralen Räume im Bistum bekannt gegeben. Demnach sollen die katholischen Pfarreien in Rodgau und Rödermark mit aktuell 22 .325 Katholiken bis 2030 zu einer einzigen Pfarrei verschmelzen. Ab Ostern leitet der Jügesheimer und Dudenhöfer Pfarrer Pater John-Peter Savarimuthu diesen Veränderungsprozess.
Die Katholikenzahl im Bistum Mainz wird bis 2030 von 720 000 auf geschätzt 610 000 zurückgehen. Gemeinden bisherigen Zuschnitts sind dann nicht mehr lebensfähig – zumal die Zahl des kirchlichen Personals (Hauptamtliche wie Ehrenamtliche) schrumpft. Der Pastorale Weg sieht eine Erneuerung der Kirche vor. Der Bischof hatte ihn 2018 unter das Leitwort „Eine Kirche, die teilt“ gestellt. Ostern 2022 beginnt in 46 Pastoralräumen für deren Leiter und Teams, Phase II des Pastoralen Wegs – die pfarrei-übergreifende Zusammenarbeit. In Phase III geht es bis 2030 dann konkret um den kirchenrechtlich zementierten Zusammenschluss.

Im Interview mit unserer Zeitung spricht Pater John-Peter Sawarimuthu über den bevorstehenden Veränderungsprozess:
Wie fühlen Sie sich dabei, eine solch große Gemeinde betreuen zu dürfen?
Ich fühle mich wohl. Es ist eine Auszeichnung, dass Bischof Kohlgraf mir diese Aufgabe übertragen hat. Andererseits habe ich großen Respekt vor dem, was kommen wird. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir alle zusammen das meistern können.
Wie verstehen Sie Ihre Rolle als leitender Pfarrer?
Es gibt dazu klare Vorgaben der Diözese. Der Leiter des Pastoralraumes ist nicht der Pfarrer aller Pfarreien im Pastoralraum, sondern hat die Aufgabe, den Prozess des Pfarreiwerdens im Auftrag des Bischofs mit den anderen Pfarrern und allen Ehren- und Hauptamtlichen im Pastoralraum umzusetzen. Ich moderiere diesen Prozess, bei dem wir gemeinsam Lösungen suchen, damit der neue Pastorale Raum in Zukunft eine einzige Pfarrei wird.
Werden Angebote zusammengeführt und müssen weniger Haupt- und Ehrenamtliche in Zukunft immer mehr bewältigen?
2030 werden wir in Rodgau-Rödermark 6,7 hauptamtliche Stellen haben, sofern wir das Personal dafür überhaupt finden. Derzeit sind es neun Stellen. Wir werden also Prioritäten setzen müssen. Wenn ein Angebot nicht gut angenommen wird, müssen wir leider sagen, dass es das nicht mehr geben wird. Was auf der Strecke bleibt, weiß ich nicht. Aber der Morgengottesdienst für fünf Gläubige ist dann nicht mehr leistbar. Das heißt nicht, dass die Seelsorge auf der Strecke bleibt und der Pfarrer zum Beispiel auf der Straße nicht mehr ansprechbar sein wird. Aber ich kann nicht überall sein.
Die katholische Kirche durchlebt aktuell ohnehin eine Krise. Jetzt noch dieser Berg an Veränderungen. Kann das gut gehen?
Wir müssen ja nichts übers Knie brechen. Wir haben Zeit bis 2030. Alles wird behutsam und mit Bedacht geplant. Wir werden auch nicht einfach Dinge abschaffen, sondern uns in erster Linie fragen: Wie können wir etwas besser machen, dass es dann auch wieder besser angenommen wird.
Das vollständige Interview lesen Sie in unserer gedruckten Ausgabe. (Bernhard Pelka)