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Energiekrise in Offenbach: Rodaustrom wird teurer

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Von: Ekkehard Wolf

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Die Preise für Energie steigen. So auch im Landkreis Offenbach, wo der Energieversorger Rodau aus Rodgau seine Strom-Preise nun drastisch erhöht.

Rodgau – Eine massive Erhöhung der Strompreise kommt auf die rund 4.500 Kunden der Energieversorgung Rodau GmbH (EVR) zu. Das Unternehmen kündigt die Verträge und bietet den Abschluss eines neuen Vertrags zu neuen Konditionen an: 82,5 Cent je Kilowattstunde. Für viele Kunden ist das doppelt so viel wie bisher.

Einzelheiten nennt Bürgermeister Max Breitenbach in einer Mitteilung an die Stadtverordnetenversammlung. Demnach verlangt die EVR ab 2023 einen Arbeitspreis von 82,5 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) und einen monatlichen Grundpreis von 15 Euro. Zum Vergleich: Im Juli 2021, also vor 15 Monaten, bezahlten Neukunden noch weniger als 30 ct/kWh.

Rodaustrom: Kunden erhalten Kündigung und gleichzeitig ein neues Angebot

Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit der angespannten Lage auf dem Energiemarkt. Die Preise steigen seit einem Jahr. Diese Entwicklung hat sich durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verschärft. Nun sehe sich der lokale Stromanbieter gezwungen, „die massiv gestiegenen Preise an die Endverbraucher weiterzugeben“, teilte die EVR am Freitagnachmittag (7. Oktober) mit. Die Kunden würden in den nächsten Wochen angeschrieben. Bereits im Sommer hatte der Versorger peu à peu die Preise erhöht.

Aus juristischen Gründen hat sich das Unternehmen für eine spezielle Vorgehensweise entschieden. „Die Kunden erhalten eine Kündigung und mit gleicher Post ein neues Angebot“, sagt EVR-Geschäftsführer Markus Ebel-Waldmann auf Anfrage unserer Zeitung. Bei Verträgen mit Preisgarantie warte man das Ende der Laufzeit ab. Wie viele Kunden das betrifft, verriet er nicht. Die letzten Verträge mit Preisgarantie laufen zum Jahresende aus.

Energieversorger aus Rodgau will sich nicht aus Strommarkt zurückziehen

Der neue Strompreis liege zwar deutlich höher als bisher, sei aber wettbewerbsfähig. Das könne man beim Blick auf die gängigen Vergleichsportale sehen.

„Wir haben uns nicht für den einfachen Weg entschieden, uns aus dem Stromvertrieb zu verabschieden“, betont Ebel-Waldmann: „Wir stehen im Wort, dass wir auch in widrigen Zeiten für unsere Bürgerinnen und Bürger da sind.“ Für den kleinen, regionalen Versorger sei es ein Kraftakt gewesen, eine tragfähige Antwort auf die unsichere Lage auf dem Strommarkt zu finden.

Die Zentrale der Stadtwerke Rodgau und der Energieversorgung Rodau GmbH (EVR) im Gewerbegebiet Jügesheim. Im Vordergrund ist eine Photovoltaikanlage zu sehen.
Kreis Offenbach: Der Energieversorgung Rodau (EVR) aus Rodgau erhöhte seine Preise drastisch. © Sanan Jafan/Stadtwerke

Rodaustrom aus Rodgau: Das Angebot im Landkreis Offenbach kann sich noch ändern

Die Situation setze viele Unternehmen der Energiebranche „unter massiven Handlungsdruck“, heißt es in der Mitteilung ans Stadtparlaments. In jüngster Zeit seien die Einkaufspreise zeitweise auf mehr als einen Euro je Kilowattstunde gestiegen. An der Energiebörse European Energy Exchange (EEX) seien Schwankungen von bis zu 20 Cent innerhalb eines Tages zu verzeichnen. Dadurch werde bereits der Einkauf geringer Strommengen zu einem „unkalkulierbaren Risiko“.

Durch politische Vorgaben wie Strompreisdeckel oder Mehrwertsteueränderung könne sich das EVR-Angebot noch ändern, sagt Geschäftsführer Ebel-Waldmann: „Sobald wir belastbare Informationen haben und wissen, wie eine rechtlich saubere Umsetzung möglich ist, berücksichtigen wir das sofort.“ (Ekkehard Wolf)

In Offenbach setzen die Stadtwerke auf Nachhaltigkeit und familienfreundliche Angebote.

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