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Rodgau: Einsatzkräfte üben im Badesee

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Von: Ekkehard Wolf

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Konzentriert blickt die Besatzung des Feuerwehrboots auf den Bildschirm des Sonargeräts.
Konzentriert blickt die Besatzung des Feuerwehrboots auf den Bildschirm des Sonargeräts. Das Fächer-Echolot scannt den See bis zum Grund ab. An der tiefsten Stelle ist er 35,80 Meter tief. © Wolf, Ekkehard

Kurz vor dem Saisonbeginn im Strandbad Nieder-Roden haben die Feuerwehr Rodgau und die DLRG den Ernstfall geübt: die Suche nach Vermissten. Die neuen Sonargeräte erleichtern die Arbeit enorm.

Nieder-Roden – Am Strand zucken die Blaulichter, ein Schlauchboot wird zu Wasser gelassen, das Sonargerät steht bereit. „Ist das jetzt eine Übung oder nicht?“, fragt ein Feuerwehrmann, der gerade dazukommt. „Eine Übung“, lautet die beruhigende Antwort. Bei den drei Vermissten handelt es sich nur um Übungspuppen.

Kurz vor Saisonbeginn am Badesee nutzen Feuerwehr und DLRG die Gelegenheit, noch einmal den Ernstfall zu üben – einen Fall, von dem alle hoffen, dass er nicht eintritt. Denn wenn wirklich mal jemand im Badesee untergeht, kann man ihn oft nicht mehr lebend retten. Der See ist kein Freibad. Die Sichttiefe im Wasser beträgt weniger als einen Meter.

Rodgau: Schallwellen „sehen“ bis zum Grund des Badesees

Viel weiter „sehen“ die Sonargeräte, die neuerdings zur Ausrüstung der Feuerwehr und der DLRG gehören. Der damalige Stadtbrandinspektor Andreas Winter und der damalige Bürgermeister Jürgen Hoffmann hatten sich für die Anschaffung stark gemacht, nachdem 2021 eine Frau und ein Junge ertrunken waren.

Das Fächer-Echolot wird ans Boot montiert und scannt den Untergrund ab. Fischer auf dem Meer verwenden solche Geräte, um Fischschwärme zu orten.

DLRG-Taucher aus Mainflingen unterstützen die Feuerwehr Rodgau

„Unser Sonar reicht 70 Meter tief“, sagt Jennifer Bayer von der Feuerwehr Rodgau. Das ist doppelt so viel wie die tiefste Stelle des Badesees. Bei der Suche nach Ertrunkenen fährt das Boot ein festgelegtes Suchraster ab, allerdings nur mit 3 bis 4 km/h. Bei schnellerem Tempo wären die Bilder zu undeutlich. „Den Schwimmerbereich kann man in ungefähr 15 Minuten absuchen“, so Bayer. Sie hat die Übung gemeinsam mit Florian Faasch und Mac Wanko ausgearbeitet. Dazu gehört auch eine Alarmierung wie im Ernstfall. „Wir wollen valide Daten, wie lange es dauert“, erklärt Faasch.

Das Ergebnis ist beeindruckend: Keine zehn Minuten nach dem Alarm ist schon das Schlauchboot der Feuerwehr auf dem Gelände, obwohl es im Gerätehaus erst noch aufgeladen werden musste. Als die DLRG-Taucher aus Mainflingen eintreffen, fährt das Sonar-Boot bereits seinen suchenden Kurs auf dem Wasser ab. (Ekkehard Wolf)

Zwei Taucher waten durch das seichte Wasser auf der Suche nach der vermissten Übungspuppe.
Zwei Taucher waten durch das seichte Wasser auf der Suche nach der vermissten Übungspuppe. © Wolf, Ekkehard
Auch die DLRG Rodgau verfügt über ein Sonargerät. So geht die Suche schneller.
Auch die DLRG Rodgau verfügt über ein Sonargerät. So geht die Suche schneller. © Wolf

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