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Frau erhält schreckliche Nachricht - und überreicht „Herrn Lindemann“ eine hohe Summe

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Von: Erik Scharf

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Eine Frau aus Rodgau (Kreis Offenbach) wird Opfer eines Schockanrufes.
Eine Frau aus Rodgau (Kreis Offenbach) wird Opfer eines Schockanrufes. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Eine Frau aus Rodgau (Kreis Offenbach) wird von einem Polizisten und einem Staatsanwalt angerufen. So scheint es zumindest. Kurz darauf übergibt sie Bargeld und Schmuck an „Herrn Lindemann“.

Rodgau – Immer wieder kommt es im Zuge von Schockanrufen zur Herausgabe von Geld und wertvollen Gegenständen an Kriminelle. Diese bittere Erfahrung musste nun auch eine Frau aus Rodgau (Kreis Offenbach) machen, wie die Polizei am Freitag (28.01.2022) mitteilte.

Am Mittwochnachmittag (26.01.2022) erhielt die Frau aus dem Stadtteil Dudenhofen einen Anruf von zwei Tätern, die sich als Polizeibeamter aus Bayern und als Staatsanwalt ausgaben. Wie die Polizei Südosthessen in Offenbach berichtet, haben die Täter die Frau zeitgleich über den Festnetzanschluss und über das Handy in einem Zeitraum von mehr als zwei Stunden unter Kontrolle gehabt.

Schockanruf in Rodgau (Kreis Offenbach): Polizei sucht nach männlichem Boten

Der Seniorin aus Rodgau wurde vorgelogen, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall mit einem toten Kind verursacht habe. Damit die Tochter nicht ins Gefängnis müsse, solle die Frau eine hohe Kaution bezahlen. Schließlich willigte die Frau aus Rodgau ein und überreichte gegen 17.30 Uhr dem Boten „Herrn Lindemann“ im Bereich Wiesenstraße/Am Flachsberg im Stadtteil Dudenhofen Bargeld und Schmuck, wie die Polizei mitteilt.

Der Bote wird von der Polizei Südosthessen in Offenbach folgendermaßen beschrieben:

Polizei verzeichnet täglich mehrere Schockanrufe im Kreis Offenbach und Main-Kinzig-Kreis

„Wir verzeichneten allein am Donnerstag mehrere solcher Anrufe in Dreieich, Rödermark, Freigericht und Bruchköbel. Andererseits bearbeiten wir seit geraumer Zeit vollendete Taten sowohl im Bereich Main-Kinzig als auch Offenbach“, sagt Kriminalhauptkommissar Mike Klinge vom Zentralen Fachkommissariat für Bandenkriminalität. Laut Klinge gehen die Ermittler seit Beginn des Jahres von einer Beute in Höhe von etwa 200.000 Euro aus – und das, obwohl viele Seniorinnen und Senioren der Masche am Telefon sofort einen Riegel vorschieben.

Die Polizei bitte unter der Rufnummer 069/80981234 um Hinweise von Anwohnern und Passanten zu dem Boten, der nach dem Schockanruf Geld und Schmuck der Frau aus Rodgau entgegennahm. (esa)

Das rät die Polizei bei Schockanrufen

Die Täter versuchen gezielt, durch schockierende Aussagen eine Stresssituation bei den Opfern zu erzeugen. Meist wird angegeben, ein Bekannter oder Verwandter habe einen Verkehrsunfall mit einem Todesopfer verursacht. „Seien Sie skeptisch, wenn am Telefon eine Notlage eines Angehörigen oder Bekannten geschildert wird. Es erfolgt niemals eine Übergabe von Wertsachen an einen Boten auf der Straße“, sagt Kriminalhauptkommissar Mike Klinge. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben der Anrufer zu überprüfen. Ein gesundes Misstrauen gegenüber den Anrufern ist dabei keine Unhöflichkeit. Da die Opfer meist ältere Menschen sind, sollten Familienangehörige sie auf die Gefahren von solchen Telefonaten aufmerksam machen. (pol)

Im Oktober 2021 hat die Polizei zwei Trickbetrüger nach Schockanrufen im Kreis Offenbach festgenommen.

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