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Stadt errichtet drei Wohnhäuser an der Jügesheimer Ortsdurchfahrt

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Von: Ekkehard Wolf

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Da fliegt der Sand: Erster Spatenstich zum Wohnbau auf dem Grundstück Dudenhöfer Straße 69. Foto: Wolf
Da fliegt der Sand: Erster Spatenstich zum Wohnbau auf dem Grundstück Dudenhöfer Straße 69. © Wolf

Die Stadt baut Mietwohnungen am laufenden Band: zehn in Hainhausen, zehn in Weiskirchen und jetzt 30 in Jügesheim. An der Ecke Dudenhöfer Straße/Mühlstraße wurde gestern der dritte Spatenstich innerhalb weniger Wochen zelebriert.

Jügesheim – „Bezahlbares Wohnen“ hat sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben. Aber was ist das überhaupt? Erster Stadtrat Michael Schüßler beschrieb es gestern so: „relativ preisgünstig, relativ einfach“ und unter Verzicht auf alles, was das Bauen teuer macht. Die Neubauten in Jügesheim haben zum Beispiel keinen Keller („der teuerste Stauraum, den man sich denken kann“, so Schüßler). Stattdessen gibt es Abstellräume im Erdgeschoss. Auch an einen Raum für Kinderwagen und Gehhilfen (Rollatoren) ist gedacht.

Von den Grundrissen über die Materialien bis zur Haustechnik stand die Effizienz im Vordergrund. Der Entwurf von Jan Dilling und Claudia Euler (de+ architekten GmbH) hatte in einem Wettbewerb unter 22 Einsendungen den ersten Platz belegt. Für die Berliner Architekten ist es der erste Bau in der Rhein-Main-Region; bisher war Köln das südliche Ende ihres Einzugsgebiets.

Auf dem 3 656 Quadratmeter großen Grundstück werden drei baugleiche Häuser errichtet: Erdgeschoss und drei Stockwerke darüber. Die quaderförmigen Gebäude (13,90 mal 17,60 Meter) sind leicht gegeneinander verdreht – ein reizvoller Kontrast zur schnurgeraden Ortsdurchfahrt, wie Baudezernent Schüßler sagt.

Für die Baukosten stehen 5,5 Millionen Euro im städtischen Haushalt bereit. Das entspricht 2 807 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten werden frei finanziert, sodass sich die Stadt nicht an die baulichen Standards für Sozialwohnungen halten muss.

Bis vor wenigen Monaten prägte ein hoher Baumbestand das Gelände. „Das sah ja grün und idyllisch aus“, rief der Erste Stadtrat gestern in Erinnerung. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass das Gelände einst als Müllkippe der örtlichen Lederindustrie genutzt worden sei: „Dann hat man einfach diese Fläche sich selbst überlassen. Vielleicht hatte man auch wegen des Altlastenverdachts nicht den Mut, dort etwas zu tun.“ Eine Bodenuntersuchung habe jedoch ergeben, dass das Bauen unbedenklich sei.

Im April 2017 brachte der Magistrat das Wohnbauprojekt auf den Weg. Bis zum ersten Spatenstich vergingen zweieinhalb Jahre – einschließlich Architektenwettbewerb und der Aufstellung eines Bebauungsplans.

VON EKKEHARD WOLF

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