Ruck-zuck-Tränke im Garten

Oasen für Vögel lassen sich mit wenigen Handgriffen bauen
Rodgau – Zwei eimergroße Blumentöpfe aus Ton, einen Untersetzer, ein Stein: Mehr braucht’s nicht, um eine passable und kostengünstige Vogeltränke zu bauen. Die ist in Hitzetagen wie diesen besonders wichtig. Denn nicht nur Menschen brauchen derzeit mehr Flüssigkeit, sondern auch unsere gefiederten Gartenfreunde.
Annemarie Jonas hat in Weiskirchen einen wundervollen naturnahen Garten. Darin kümmert sie sich seit Jahrzehnten nicht nur um den gesund-üppigen Bewuchs, sondern päppelt auch Meise, Spatz, Amsel & Co. Klar, dass die naturverbundene Frau eine clevere Idee hat, wie man mit wenigen Handgriffen eine Vogeltränke bauen kann. „Zwei alte Tontöpfe hat fast jeder im Garten irgendwo übrig, einen Untersetzer auch – und einen Stein sowieso“, ist Annemarie Jonas sicher. Einfach stapeln. Und ganz schnell ist eine kleine Oase für Vögel geschaffen.
Das ist aktuell wichtiger denn je, appelliert der Naturschutzbund Rodgau (Nabu). „Denn viele natürliche Wasserstellen wie Pfützen und Gräben trocknen bei Hitze rasch aus. In vielen Siedlungen und in weiten Teilen der Landschaft sind die natürlichen Gewässer verschwunden. Jeder Gartenteich ist daher lebenswichtig. Aber auch einfache Lösungen wie Vogeltränken und Wasserschalen helfen vielen Tieren bei anhaltend heißem und trockenem Wetter“, rät der Nabu in einer Pressemitteilung. Die Naturschützer weisen auf Regeln hin, die es beim Bau und Betrieb zu beachten gilt:
Das oberste Gebot bei Vogeltränken, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist Sauberkeit, aber bitte ohne Chemie. Vor allem bei großer Hitze muss das Wasser täglich gewechselt werden. Für die Reinigung von Tränken reichen eine Bürste und kochendes Wasser aus.
Am besten nutzt man zwei Wasserschalen abwechselnd, denn wenn die Schale 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind mögliche Krankheitserreger abgestorben. Außerdem wird durch Reinigung und Wasserwechsel verhindert, dass sich Stechmücken vermehren. Der richtige Platz für eine Vogeltränke muss sorgfältig ausgewählt werden. Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und nehmen die Tränke nur an, wenn sie sich dort auch sicher fühlen. Damit sie nicht zu leichter Beute für anschleichende Katzen werden, sollte die Badestelle für sie gut einsehbar sein. Am besten eignen sich freihängende Vogeltränken aus frostfester Keramik. In nahe Büsche und Bäume können die Vögel sich bei Gefahr schnell flüchten.
„Büsche, Bäume und Fassadengrün spenden im Gegensatz zu Schottergärten auch Schatten und bieten damit Singvögeln einen kühlen Rückzugsort für die Mittagssiesta“, erklärt der Biologe Eppler. Vogelbäder gibt es im Fach- und Gartenhandel. Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch.
Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Wer eine Vogeltränke mit unterschiedlichen Tiefen zwischen 2,5 und zehn Zentimeter anbietet, kann so verschiedene Vogelarten beim Baden beobachten. Wichtig ist dem Nabu zufolge auch, dass der Boden der Tränke rau ist, so dass die Vögel genügend Halt haben und nicht ausrutschen.
Auch Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser. Das wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach unter die Flügel zu greifen, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen oder Moos als sichere Landeflächen. (bp)