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„Salz in der großen Suppe der Welt“

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Auch Bürgermeister Jürgen Hoffmann (links) reihte sich ein in die Reihe der Redner.
Auch Bürgermeister Jürgen Hoffmann (links) reihte sich ein in die Reihe der Redner. © Christoph Ermel / p

Es ging ausgesprochen würzig zu im Festgottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Axel Mittelstädt. Schließlich war das Motto „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt“ aus dem Matthäus-evangelium.

Jügesheim - Mittelstädt, der nach neun Jahren Tätigkeit in der Evangelischen Emmausgemeinde ins Schulpfarramt an die Darmstädter Lichtenberg-Schule wechselt, verglich sich und die Gemeindemitglieder nicht nur mit Salzkörnern, sondern verteilte zum Abschied auch kleine Salzstreuer. „Bleibt salzig!“, riet er und bat nie zu vergessen, dass man nur gemeinsam Salz sein könne in der „großen Suppe der Welt“.

Das Thema Salz griffen auch die Festredner auf. So meinte Dekan Steffen Held, Mittelstädt sei über viele Jahre Salz und Licht für Jügesheim gewesen, bevor er dem scheidenden Seelsorger einen Teelicht-Leuchter aus Salzstein überreichte.

Rodgaus Bürgermeister Jürgen Hoffmann beschrieb den Pfarrer als Motivator nicht nur für die Kirchengemeinde, sondern für ganz Rodgau: „Sie haben sich als Salz gezeigt, das nachhaltig ist“.

Ein ganz besonderes Licht, ein Teelicht aus Porzellan zum 150. Geburtstag von St. Nikolaus, erhielt Mittelstädt von seinem katholischen Amtskollegen Pater John-Peter. Geschenke gab es noch viele nach dem eigentlichen Gottesdienst, so eine Schultüte, einen Ratgeber zum Umgang mit renitenten Schülern, einen Gutschein für eine Ballonfahrt, einen veganen Präsentkorb.

Den Abschiedssegen erhielt Axel Mittelstädt von Dekan Held, Präses Dr. Michael Grevel, dem Kirchenvorstandsvorsitzenden Helmut Wiegand und Pfarrerin Sabine Beyer, die vorerst allein für die Protestanten in Jügesheim zuständig sein wird. Sie gab ihrem Kollegen die Hape-Kerkeling-CD „Ich bin dann mal weg“ mit auf den Weg, in Anspielung an gemeinsame Pilgertage. Wie viele Spuren nach neun Jahren hinterlassen werden können, zählte Helmut Wiegand auf. Da waren zum einen die vielen Gottesdienste, Konfirmationen, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. Zum anderen gab es 36 Gemeindejournale, acht Entenrennen, 16 Gemeindefeste. Auch das Lutherjahr, Gemeindejubiläen, die Aktion 5x4 und die Sparschweinchen-Aktion fielen in die Mittelstädt-Jahre. Es gab einen Lego-Tag und mehrere Spiele-Tage und viel Musik. Und als Corona kam, bewies sich der Pfarrer als Meister im Umgang mit den modernen Medien: Online-Gottesdienste und Zoom-Sitzungen der verschiedenen Gemeinde-Gruppen gehörten schnell zum Alltag. Unter der Federführung von Birgit Mittelstädt entstanden das Frauenfrühstück und ein Kochbuch.

Musste der Festgottesdienst wegen der recht vagen Wetterprognose ins Innere des Gemeindezentrums verlegt werden, so strahlte später die Sonne vom Himmel und erlaubte ein Abschiedsfest im Freien unter Platanen. Auch ein Sonnenstrahl ist wie ein Körnchen Salz, das einer Feier die nötige Würze verleiht.

Von Regina Kirstein

Der Kirchenvorstand mit dem Vorsitzenden Helmut Wiegand (Mitte) verabschiedete Pfarrer Mittelstädt und Birgit Mittelstädt (rechts) herzlich.
Der Kirchenvorstand mit dem Vorsitzenden Helmut Wiegand (Mitte) verabschiedete Pfarrer Mittelstädt und Birgit Mittelstädt (rechts) herzlich. © Christoph Ermel

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