1. Startseite
  2. Region
  3. Rodgau

Schotterfläche wird Blühwiese

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Ekkehard Wolf

Kommentare

Blumen statt Blech wünscht sich der Magistrat an dieser Stelle. Von dem Behelfsparkplatz ist man in wenigen Schritten auf dem Bahnsteig.
Blumen statt Blech wünscht sich der Magistrat an dieser Stelle. Von dem Behelfsparkplatz ist man in wenigen Schritten auf dem Bahnsteig. © Wolf

Die Stadt Rodgau bezuschusst den Rückbau von Schottergärten und geht mit gutem Beispiel voran: Ein 1150 Quadratmeter großer Behelfsparkplatz wird in eine Blühwiese verwandelt. Dadurch entfallen etwa 30 Stellplätze an der S-Bahn weg.

Nieder-Roden – Die große Schotterfläche zwischen S-Bahn-Station und Otzbergstraße soll zur Blühwiese werden. Das schlägt der Magistrat den Stadtverordneten vor. Der Verlust an Stellplätzen ist nach Ansicht des Magistrats kein Problem. Die betroffenen Autofahrer sollen ihre Fahrzeuge künftig im Parkhaus abstellen.

Seit mehr als zehn Jahren dient das städtische Grundstück als Behelfsparkplatz. Dort parken unter anderem Berufspendler, die per S-Bahn zur Arbeit fahren. Das Provisorium wurde notwendig, als die Dietzenbacher Werkmann-Gruppe den ehemaligen Park-und-Ride-Parkplatz (P+R) mit einem Parkhaus überbaute. 44 Stellplätze fielen dadurch vorübergehend weg.

Obwohl man ein Parkhaus eigentlich in ein paar Wochen aufbauen kann, zog sich der Bau in Nieder-Roden über mehrere Jahre hin. Als das Parkdeck im Dezember 2014 endlich eröffnet wurde, standen dort auch wieder kostenlose P+R-Stellplätze zur Verfügung. Viele Pendler hatten sich aber offenbar so an die Schotterfläche gewöhnt, dass sie ihre Fahrzeuge weiterhin dort abstellten.

Diese Gewohnheit wird nun zum Problem. Beim Ein- und Ausparken knirschen die Schottersteine. Seit die beiden Werkmann-Wohnblocks am Ende der Unteren Marktstraße fertig sind, klagen Bewohner über die Geräusche vom Behelfsparkplatz. „Insbesondere zu Nachtzeiten werden diese als sehr störend empfunden“, schreibt der Fachdienst Stadtplanung in der Beschlussvorlage an die Stadtverordneten.

Der Magistrat will nun den Schotter abtragen, durch Mutterboden ersetzen und eine Wiese mit blühenden Blumen anlegen. Davon verspricht er sich mehrere Vorteile: ein besseres Kleinklima, einen gefälligeren Anblick und einen Lebensraum für Insekten und Vögel. „Betreten verboten“ soll dort nach dem Wunsch des Magistrats nicht gelten: Auch Menschen sollen die Blühwiese nutzen dürfen. Das Grundstück ist etwa 1150 Quadratmeter groß. Als Herstellungskosten sind 16 .000 Euro eingeplant.

Bäume sind bewusst nicht vorgesehen, damit sich die Stadt für die Zukunft alle Optionen offen hält. Das Grundstück ist im Bebauungsplan N 16.5 als sogenanntes Kerngebiet ausgewiesen, soll also bebaut werden. Vor mehr als einem Jahrzehnt war dort eine zentrale Stadtbücherei im Gespräch.

Kerngebiete sind vorwiegend für Handelsbetriebe und zentrale Einrichtungen der Wirtschaft, Verwaltung oder Kultur vorgesehen. Den Einzelhandel hat die Stadt auf diesem Grundstück aber eingeschränkt: Laut Bebauungsplan N 16.5 ist nur Sanitäts- oder medizinischer Bedarf erlaubt.

Rodgau: Zuschüsse zum Rückbau von Schottergärten

Den Rückbau von Schottergärten unterstützt die Stadt auch in diesem Jahr mit einem Zuschuss von bis zu 1500 Euro. Ebenso gefördert wird die Renaturierung von Flächen, die bisher durch Pflaster oder Asphalt versiegelt sind.

Das Programm ist auf drei Jahre angelegt (2021 bis 2023). Dafür stehen jährlich 30.000 Euro bereit. Im vergangenen Jahr wurde kein einziger Zuschussantrag gestellt.

Ab einer Fläche von zehn Quadratmetern übernimmt die Stadt 30 Prozent der Kosten, höchstens aber 1500 Euro pro Grundstück. Anträge müssen bis zum 31. März im Rathaus eingereicht werden. Spätestens am 30. April ist der Zuschussbescheid da.

Auch interessant

Kommentare