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Pure Lebensfreude im Park

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Von: Andreas Pulwey

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Pure Lebensfreude im Luther-Park: Mit einem sommerlichen Schaulaufen faszinierte die Stadt Rodgau die Gäste entlang des grünen Bandes.
Pure Lebensfreude im Luther-Park: Mit einem sommerlichen Schaulaufen faszinierte die Stadt Rodgau die Gäste entlang des grünen Bandes. © Pulwey

Ein Picknick im Park, dazu entspannendes und sommerliches Ambiente, eingerahmt in ein buntes und in seiner Form einmaliges Veranstaltungskonzept: Die Kulturagentur der Stadt Rodgau verwandelte den Luther-Park in eine Arena der Attraktionen.

Dudenhofen - Artisten und Akrobaten wie Jan alias „DJuggeldy“ belebten die große Familienparty mit den vor Freude ausgelassen quietschenden Kindern. Mit der für Menschen aus der Bundeshauptstadt typischen „Berliner Schnauze“ zog „DJuggeldy“ das Publikum in den Bann. Bei der akrobatischen Jonglage flogen die Diabolos, fetzige Musik („I like to moving, moving“) untermalte die Aufführung und lud zum Mitklatschen ein.

Das Publikum war Teil der spaßigen Verfolgungsjagden. Die beiden berittenen Laufvögel der „Dodos“ machten den Luther-Park unsicher. Obwohl langsam voranschreitend, nahmen Erwachsene wie Kinder vor den „Vögeln“ Reißaus. Wer mutig genug war, stehen zu bleiben, wurde von den Tieren in eine Art Unterhaltung verwickelt: mit rollenden Augen, knarzenden Lauten und klapperndem Schnabel.

Die früher auf Mauritius beheimateten Tiere starben vor Jahrhunderten aus. Das Komiker-Duo Jean und Jean aus dem französischen Nachbarland ritten die beweglichen Nachbildungen; bei 32 Grad Außentemperatur und mit Tropenhelmen behütet eine schweißtreibende Angelegenheit. Und auch nicht ganz ungefährlich. Den harten Kopf des „Dodos“ bekam ein kleines Mädchen gegen die Stirn. Jean entschuldigte sich für die fließenden Tränen.

Mitten im Pulk unter den Gästen der Jügesheimer Zauberkünstler Andreas Fleckenstein mit überraschenden Tricks, die ein ums andere Mal ein Staunen in die Gesichter „zauberten“.

Mit optischen Leckerbissen stelzte die Gruppe „Art Trimondo“ durch das Publikum. Die überlebensgroßen Insekten lösten Emotionen von neugieriger Zurückhaltung bis zur mutigen Tuchfühlung aus. Das Hannoveraner Ensemble griff auf drei Insektenverkleidungen aus einer mit 60 Kostümen bestückten Garderobe zurück. Dem Veranstaltungskonzept angepasst, verwandeln sich die Mimen in einen Lebkuchenmann oder in einen im Barockstil gewandeten Edelmann. Bis zu 300 Arbeitsstunden investierten die Künstler pro eigenhändig geschneidertem Kostüm.

Das Publikum begeisterte sich für die Darbietungen: „Die Figuren sind der Hammer“, sprach Christiane Bückner der Truppe „Art Trimondo“ ein großes Kompliment aus. „Was wir hier sehen, das ist modernes Theater, es gibt den Menschen einen anderen Zugang“, resümierte Johanna Bückner. Das kulturelle Schaulaufen im Park könnte ein Anstoß für mehr Kultur und Gemeinsamkeit im Leben sein, so die Nieder-Röderin.

Die Familien und Pärchen suchten sich unter den Bäumen und den Partyzelten einen schattigen Platz. Liebhaber der Dixie- und der Swing-Klänge konzentrierten sich auf das Konzert der „The Retrolettas“. Die Frankfurter Combo mit der Rodgauerin Yvonne Roth am Saxophon bedienten die beiden Genres, die sonst kaum den Weg auf Rodgaus Konzertbühnen finden.

Eine Fanfare des Bürgermeisters Max Breitenbach auf der Trompete und die eröffnenden Sätze des Kulturdezernenten Winno Sahm führten kurz in den bunten Reigen in Dudenhofen ein.

Von der Idee bis zur Ausführung lag alles in Hand der Kulturagentur. Deren Leiter Martin Winter fand die Inspirationen für die Künstlerensembles auf der Kulturbörse in Freiburg.

Zwar sagte die engagierte Pantomime-Weltmeisterin aus den Niederlanden virusinfiziert ab. Umso mehr häuften sich die Stimmen, die eine Wiederholung der Sommerunterhaltung herbeiwünschten.

Eine spritzige Idee: Die „Dodos“ als emotionale Publikumsattraktion beim Sommernachmittag.
Eine spritzige Idee: Die „Dodos“ als emotionale Publikumsattraktion beim Sommernachmittag. © Pulwey, Andreas
Mitreißend die Schau des Solokünstlers „DJuggeldy“ aus Berlin.
Mitreißend die Schau des Solokünstlers „DJuggeldy“ aus Berlin. © Pulwey, Andreas

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