Rodgau
Spielplätze in Rodgau für 950 000 Euro aufgewertet – Konzept nach 11 Jahren abgeschlossen
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Die Stadt Rodgau hat seit 2013 rund 950.000 Euro in Spielplätze investiert. Vier wurden komplett neu gestaltet, fünf weitere erheblich aufgewertet.
Rodgau - Sieben Bauplätze hat die Stadt Rodgau (Landkreis Offenbach) auf diese Weise zu Geld gemacht. Das Besondere daran: Es handelte sich um frühere Spielplätze, die nach der aktuellen Planung als entbehrlich galten. Einige Flächen waren zwar einst als Spielplätze geplant, aber nie ausgebaut worden.
Gestern vor elf Jahren hatten die Stadtverordneten das Spielplatzentwicklungskonzept beschlossen. Die zuständigen Mitarbeiterinnen im Rathaus hatten eine Fleißarbeit geleistet. Auf 140 Seiten enthielt das Konzept erstmals eine Bestandsaufnahme und Bewertung aller Spiel- und Bolzplätze im Stadtgebiet. Dabei zeigte sich, dass die Spielflächen vorwiegend auf Kleinkinder ausgerichtet waren. „Für Schulkinder und Jugendliche fehlen oft Bewegungsangebote, die sie nicht unterfordern“, hieß es in dem Papier.
Kreis Offenbach: Stadt Rodgau investiert fast 1 Millionen Euro in Kinderspielplätze
Mit dem Konzept verfolgte die Stadt das Ziel, „flächendeckend eine attraktive Spiellandschaft“ anzubieten. Anzahl, Verteilung und Gestaltung sollten der demografischen Entwicklung angepasst sein. So wurden auch sogenannte Mehrgenerationenplätze empfohlen.
Doch woher soll man das Geld dafür nehmen, wenn der städtische Haushalt seit Jahren rote Zahlen schreibt? Die Stadt entschied sich für einen Kunstgriff: Sie wollte nicht mehr benötigte Spielplatzgrundstücke verkaufen und die Hälfte des Erlöses für den Ausbau der Spielplätze verwenden. Die andere Hälfte sollte dazu beitragen, das Haushaltsdefizit zu senken. Gesagt, getan: Nach dem Beginn der Grundstücksverkäufe im Jahr 2013 stand Geld für Spielplätze zur Verfügung.
Zwölf Grundstücke standen auf der Verkaufsliste. Sechs davon wurden als „nicht erhaltenswerte“ Spielplätze bezeichnet. Die sechs anderen Grundstücke waren nie als Spielflächen ausgebaut worden. Viele Anwohner hatten sich an die unbebauten Flächen gewöhnt. Sie wehrten sich dagegen, dass dort Wohnhäuser entstehen sollten. Besonders lautstark waren die Proteste im Wohngebiet Forschheimer See und an der Eugen-Roth-Straße in Jügesheim.
Kreis Offenbach: Spielplatzentwicklungskonzept in Rodgau abgeschlossen
Für den Magistrat ist das Spielplatzentwicklungskonzept jetzt abgeschlossen. In einem Bericht an die Stadtverordnetenversammlung zieht der Magistrat Bilanz. Sieben ehemalige Spielplatzgrundstücke wurden verkauft. Erlös: etwas mehr als 1,9 Millionen Euro. Die Hälfte davon kam anderen Spielplätzen zugute – wie beschlossen.
Vier Spielplätze wurden mit diesem Geld völlig neu gestaltet: zwei in Hainhausen (Tucholskyweg, Auf dem Brühl), einer in Dudenhofen (Bonner Weg) und einer in Nieder-Roden (Mehrgenerationenplatz Frankfurter Straße). Fünf weitere Plätze wurden attraktiver gestaltet. Zusätzlich wurden 13 kleine Maßnahmen aus dem Programm finanziert. Jetzt sind nur noch Restmittel von 531,76 Euro übrig. „Eine Punktlandung“, kommentiert Stadtrat Winno Sahm.
In der elfjährigen Laufzeit des Spielplatzkonzepts seien manche Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen notwendig geworden, schreibt Bürgermeister Max Breitenbach. Das große Ziel, die Spielplätze aufzuwerten, sei aber erreicht worden. Die Stadt werde sich fortlaufend weiter um die Spielflächen kümmern, „um das hohe Niveau zu halten“. (Ekkehard Wolf)