Stadt Rodgau kämpft weiter mit Folgen des Cyberangriffs
Sechs Wochen nach dem Angriff auf die Computersysteme der Stadt Rodgau geht es langsam wieder aufwärts.
Rodgau - Seit drei Wochen seien die Fachleute mit dem Wiederaufbau der Systeme beschäftigt, sagt Bürgermeister Max Breitenbach auf Anfrage: „Das ist etwas, das sich sehr lange hinzieht.“
Die Bürger merken davon wenig. Die Online-Prozesse über die städtische Homepage funktionierten wie bisher, allerdings dauere die Bearbeitung etwas länger, so der Bürgermeister. Auch der Bürgerservice könne wieder alle Dienstleistungen anbieten, „teilweise müssen sie aber in Nachbarkommunen fahren“.
Unbekannte Hacker hatten am Donnerstag, 23. Februar, das Computernetz der Stadtverwaltung und der Stadtwerke Rodgau lahmgelegt. Auch die Telefonanlage war betroffen. Nach etwa vier Wochen funktionierten die Telefone wieder.

Cyberangriff auf Computernetze der Stadt Rodgau - 800 Rechner betroffen
Ob bei dem Angriff personenbezogene Daten abgeflossen sind, ist unklar. Die Stadt rief Bürger zu erhöhter Wachsamkeit auf, wenn sie E-Mails oder Telefonanrufe erhalten, die angeblich von der Stadt oder den Stadtwerken kommen
In den ersten drei Wochen nach dem Cyberangriff war es unter anderem darum gegangen, den Schaden zu untersuchen, den Angriffsweg zu rekonstruieren und Spuren zu sichern. „In dieser Zeit durften wir das Altsystem weder anfassen noch bewegen“, so Breitenbach. Danach seien die alten Programme und Daten ausgelagert worden, um alle Server und Arbeitsplätze neu aufzubauen. Die Dimensionen dieser Arbeit beschreibt der Bürgermeister an einem Beispiel: „Stadt und Stadtwerke haben zusammen 800 Rechner. Die müssen alle von Hand neu aufgesetzt werden. Das frisst unendlich viel Zeit.“
Zeit, die die Stadtverwaltung eigentlich nicht hat. Denn alles, was wegen des Cyberangriffs liegen bleibt, muss später nachgearbeitet werden – zusätzlich zur normalen Arbeit. (eh)