Starke Verbindung bekräftigt

Rodgau und Donja Stubica vertiefen Freundschaft und Kontakte
Rodgau – Was macht die größte Stadt im Kreis noch größer und interessanter? Ihre Partner! Die Liaison mit Donja Stubica hält bereits seit 56 Jahren, zugleich ist sie die erste Verbindung, die nicht mit einem heutigen Stadtteil, sondern mit ganz Rodgau geschlossen wurde. Vor 20 Jahren gaben sich Kroaten und Hessen dann das offizielle „Ja-Wort“ für die Städtepartnerschaft, das sie jetzt mit neuen Urkunden und einem vielfältigen Freundschaftsfest erneut bestätigt haben.
„Eine gute Zusammenarbeit zwischen den Partnerschaftsvereinen ist ein Garant dafür, dass wir einen starken Beitrag zur Völkerverständigung in Europa leisten“, resümierte Jens Treff. Der Vorsitzende der heimischen Gruppe pflegt mit viel Herzblut und ansteckender Begeisterung Kontakte und Freundschaften in der 5 000-Seelen-Gemeinde. Um den Besuchern den Weg zu bereiten, letzte Absprachen zu treffen, war er im Vorfeld der Begegnungen in den Norden von Zagreb gereist.
Der Motor der Partnerschaft möchte mit persönlichen Kontakten „für die Werte Europas eintreten“. Wie wichtig das ist, zeige ein Blick Richtung Ukraine. Im Bürgerhaus Dudenhofen begrüßte Treff zahlreiche Gäste, darunter Ehrenbürger und Ehrenmitglied der Städtepartnerschaft Paul Scherer und auch Jakob Faust, der 1966 mit der Fußball-A-Jugend der TG Weiskirchen nach Stubica kam. Die Begegnung der B-Junioren vom TSV Dudenhofen mit den Jungs aus Nordkroatien endete diesmal 5 : 1 für die Gäste.
Bürgermeister Max Breitenbach begann seine Amtszeit nach eigenen Worten „mit einem persönlichen Highlight“: Er unterzeichnete mit seinem Kollegen aus Donja Stubica, Nicola Gosbocic, die Erklärung zu Freundschaft und Austausch, begleitet vom kroatisch-stämmigen Duo Bon Ton aus Erlensee. Die Kontakte nach Hainburg in Österreich, Nieuwpoort in den Niederlanden und ins französische Puiseaux seien „keine Konkurrenz. Die Verbindungen bereichern und ergänzen sich hervorragend“.
Alle seine Amtsvorgänger waren um die Partnerschaften bemüht, auch Breitenbach sieht sie als „essenzielle Bestandteile der Völkerverständigung“ an. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, „wie wichtig es ist, sich zu begegnen, zu verstehen, Beziehungen aufzubauen und sich weiterentwickeln“. Das funktioniere in der „lebendigen Partnerschaft“ mit Donja Stubica sehr gut.
Amtskollege Gosbocic erkannte „Zeichen eines neuen Anlaufs“, neue Wege, die Freundschaft weiter zu pflegen. Er möchte die Partner künftig zu zwei Treffen im Jahr einladen, im Februar zu den Feiern zur Erinnerung an den Bauernaufstand und zu einem weiteren Stadtfest über das Fronleichnam-Wochenende. Der Gast überreichte Urkunde und Ehrenplakette der Stadt Donja Stubica als Zeichen der Wertschätzung.
Miljenko Hreneck vom dortigen Partnerschaftsverein dankte auf Deutsch für „sehr schöne Erlebnisse“. Er wolle es im nächsten Jahr in seiner Heimat „noch schöner machen“. Er berichtete von Tränen bei älteren Mitgliedern, die nicht an der Busreise teilnehmen konnten, und sprach eine herzliche Einladung aus, die Freundschaft im nächsten Jahr in Kroatien „so weiterzuführen, wie es die Älteren begonnen haben“. Hreneck verlieh Jens Treff eine weitere Ehrenplakette von Donja Stubica.
Aus dem Nachbarort Gornja Stubica stammt die Folkloregruppe Matija Gubec. Die Jugendlichen und Musiker zwischen sieben und 77 Jahren zelebrierten in langen, schweren Trachten bei schwüler Hitze die flotten, bewegungsreichen Tänze, sangen und stießen Jubelschreie aus. „Man wächst damit auf, es macht Spaß“, sagt Gabriela aus Stubica, die nun in Michelstadt verheiratet ist und arbeitet. Die junge Frau kam über den 24-Stunden-Lauf und blieb der Liebe wegen. „Die Deutschen sind sehr hilfsbereit“, resümiert sie. Die Mitarbeiterin eines Rodgauer Reisebüros und künftige Gesundheitsmanagerin möchte auch nach ihrem dualen Studium in Hessen bleiben, den Urlaub aber in Kroatien verbringen.

