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Der größte Tennisverein in Rodgau

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Von: Bernhard Pelka

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Besonders die Jugendmannschaften boomen beim Tennisclub Jügesheim. 130 Kinder spielen in 16 Mannschaften.
Besonders die Jugendmannschaften boomen beim Tennisclub Jügesheim. 130 Kinder spielen in 16 Mannschaften. © eyssen

Vor zwölf Jahren mit nur noch 150 Mitgliedern an einem Tiefpunkt angelangt, befindet sich der Tennisclub Jügesheim aktuell im Aufwind. Mit 431 Aktiven ist er nach Angaben seines Vorsitzenden Benedict Grimm der größte Tennisverein in Rodgau und übertreffe damit sogar die aus der Fusion gleich dreier Tennisvereine 2019 entstandene Tennisspielgemeinschaft Rodgau (TSG). Der Aufschwung hat Grimm zufolge im Wesentlichen vier Gründe: Verjüngung des Vorstands, stärkere Einbindung der Mitglieder in Entscheidungen, extrem viel Jugendarbeit, mehr Öffentlichkeitsarbeit in der klassischen Presse und im Internet.

Jügesheim – Auch der TC Jügesheim stand vor der Frage, ob er sich der Fusion zur TSG anschließt, um zu überleben und um von besseren Trainingsmöglichkeiten (eigene Halle) zu profitieren. Grimm, der diese Zeit als blutjunger Sportwart im Alter von 22 Jahren erlebte, sagt dazu: „Das Heimatgefühl im Verein und der Charme unserer Anlage unweit des Schützenclubs wären verloren gegangen. Das freie Spielen und das Training wären auf Plätze in ganz Rodgau verteilt worden. Viele kommen zu uns aber mit dem Fahrrad. Sie hätten dann ungleich weitere Wege gehabt.“ Deshalb die Entscheidung zur weiteren Selbstständigkeit. Der Vorstand habe einen anderen Ansatz gesucht, um aus dem Tief herauszukommen. „Was können wir für Neueinsteiger tun?“ war eine zentrale Frage. „Wie kriegt man sie dazu, sich für den Verein mit Herz und Sachverstand zu engagieren?“

Einfach mal reinschnuppern

Geboren wurde die Idee zu einem umfassenden Schnupperprogramm. Jeder kann – ohne weitere Verpflichtung – für 99 Euro Beitrag im ersten Jahr als vollwertiges Mitglied spielen, wo er will und hat obendrein einmal die Woche samstags in Kleingruppen von vier bis sechs Personen kostenloses Training. „Da findet man gleich Anschluss, weil alle auf dem gleichen Stand sind“, erläutert Jurist Grimm, der den TC inzwischen als Vorsitzender führt. Das Schnupperprogramm bringt 30 bis 40 neue Mitglieder pro Jahr. Nachdem es im Sommer ausgezeichnet lief, wurde es um einen Kurs im Winter erweitert. „Viele gehen dann automatisch in die Mannschaften oder sie nehmen in unserem Hobbytreff am Spielgeschehen teil.“

Für die Anfänger stampfte der Verein Turniere und Tenniscamps aus dem Boden, Stärkere messen in zwei Leistungsklasseturnieren ihre Kräfte. Abgesehen davon wurden Fitnessgeräte und eine Ballmaschine angeschafft.

Das sportliche Angebot flankieren im Jahreslauf zwölf bis 14 Veranstaltungen von unterhaltsamem Charakter – wie zuletzt der Hanx-Cup. Um die üblichen Abgänge Jugendlicher in der Zeit derer Pubertät zu mindern, gibt es Jugendturniere und Discos. Auch besuchen Vereinsmitglieder Kindergärten und Grundschulen, um den Nachwuchs zu begeistern. Heute spielen 130 Kinder und Jugendliche in 16 Mannschaften. Ein kostengünstiger Familienbeitrag und ein Spezialtarif für Alleinerziehende machen das leichter.

Die Ideen gehen nicht aus. „Da kommt jedes Jahr etwas Neues dazu“, freut sich Grimm (29) über „zahlreiche Vorschläge aus der Mitte der Mitglieder“. Es sei – auch dank starker Präsenz und Ansprechbarkeit des Vorstands auf der Anlage – gelungen, die Kommunikation sehr offen zu gestalten und das Wir-Gefühl zu stärken. „Im Clubheim wird abwechselnd gekocht und zum Selbstkostenpreis bewirtet.“

Digitales Buchungssystem

Wichtig waren auch der Ausbau der Internetseite des TC und die Einführung eines digitalen Buchungssystems. Es erlaubt die Platzbelegung von zuhause aus. „Man kann dann ohne Wartezeiten auf der Anlage gleich loslegen.“ Nächste Saison soll auch das Flutlicht dazu gebucht werden können – über ein Steuergerät, das übers Internet aktiviert wird.

Wie geht es beim TC weiter? Seit 2020 besteht dort ein Ausschuss, der sich ausschließlich mit der Frage befasst: Wo stehen wir in zehn Jahren? Ein Fernziel ist von den handelnden Personen schon formuliert worden. „Wir wollen eine eigene Halle bauen.“ (bp)

» tc-juegesheim.de

An der Spitze des Tennisclubs Jügesheim stehen (von links): Nadine Götz (Vorstand Sport, 28), Benedict Grimm (1. Vorsitzender, 29), Berthold Grimm (Vorstand Finanzen), Silke Scherf (Vorstand Wirtschaft), Kay Scherf (Vorstand Jugend). Es fehlen David Becker (Vorstand Geschäftsführung, 35), Hartmut Rudolph (Vorstand Technik).
An der Spitze des Tennisclubs Jügesheim stehen (von links): Nadine Götz (Vorstand Sport, 28), Benedict Grimm (1. Vorsitzender, 29), Berthold Grimm (Vorstand Finanzen), Silke Scherf (Vorstand Wirtschaft), Kay Scherf (Vorstand Jugend). Es fehlen David Becker (Vorstand Geschäftsführung, 35), Hartmut Rudolph (Vorstand Technik). © p

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