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Vorgezogene Bescherung

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Von: Andreas Pulwey

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Überraschender Besuch kurz vor Weihnachten: Lena Fluks von der Stadt Rodgau (rechts) und „Knecht Ruprecht“ (Juan Martin-Gamo vom Gewerbeverein) brachten Kimberly König (9) ihre neue Puppe.
Überraschender Besuch kurz vor Weihnachten: Lena Fluks von der Stadt Rodgau (rechts) und „Knecht Ruprecht“ (Juan Martin-Gamo vom Gewerbeverein) brachten Kimberly König (9) ihre neue Puppe. © Pulwey

Sobald heute Abend die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen, werden in den Wohnzimmern unzählige Kinderaugen leuchten. Doch einige der Kleinen hatten ihre Bescherung bereits. Bei der Wunschbaumaktion der Stadt Rodgau verteilten drei „Nikoläuse“ 110 Präsente.

Rodgau - Bekanntlich weiß das Christkind ganz genau, welches brave Kind sich welches Geschenkpaket am 24. Dezember wünscht. Doch die Stadt Rodgau half in Kooperation mit dem Kinderschutzbund und dem Gewerbeverein Rodgau (GVR) etwas nach.

Während der Adventszeit legten Kinder ihre Wunschzettel unter den Christbaum am Rathaus. Die städtische Wirtschaftsförderung schlüpfte in die Rolle des Christkinds.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten die 110 Geschenkideen ins Internet und suchten Bürger, die für eine schöne Bescherung sorgen wollten.

Ein kleiner Bub hatte den Traum eines Tretrollers, ein Mädchen brauchte zwei neue Puppenkleider und ein Schüler wollte mit einem ferngesteuerten Flugzeug die Lüfte erobern.

Fast 100 Bewohner Rodgaus empfanden es als angenehme Pflicht, fremden Familien einen überraschungsfrohen Heiligen Abend zu bescheren. Sie kauften die Geschenke ein und gaben sie bei der städtischen Agentur für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing ab. Über die Adventszeit stapelten sich dort in jedem freien Winkel der Büros die Pakete.

In den Tagen vor Heiligabend schlüpften die städtischen Mitarbeiter Lena Fluks und Andreas Ernst zusammen mit Juan Martin-Gamo (GVR) in die Rolle des Sankt Nikolaus. Gemeinsam fuhren sie die Häuser an; zwar nicht ganz stilecht, da ohne Schlitten und Rentiere, aber doch mit den besten Wünschen für die Feiertage. Bürgermeister Jürgen Hoffmann klingelte bei der ersten Tour an den Haustüren und überreichte die kleinen Gaben.

So war es ein Leichtes, viele junge Menschen glücklich zu machen. Helena (8) wünschte sich eine Puppe, für Akhas (8) kam ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel unter den Christbaum, und die siebenjährige Emilia freute sich über ihre nagelneuen Malsachen.

Eine immaterielle Bitte trug ein achtjähriger Schüler vor. Die größere Wohnung für die ganze Familie sollte es sein: „Damit ich mein eigenes Zimmer bekomme“, war sein Traum. Nun ja, so schnell war eine zu vermietende Immobilie nicht aus dem Hut zu zaubern. Doch beim Telefonat mit dem Onkel des Jungen fanden die städtischen Mitarbeiter sein Lieblingsspielzeug heraus: ein ferngesteuertes Auto.

Nicht bei allen Wunschzetteln ergab sich ein Schenkender. Da aber traurige Augen im Kerzenschein des Weihnachtsbaums bekanntlich tabu sind, bekam jedes Kind ein Präsent von der Stadt. Mit wenigen Euro wurden so fröhliche Stunden beschert.

Für Andreas Ernst war die Organisation der Wunschbaumaktion eine Angelegenheit des Herzens: „Es macht viel Arbeit, aber es macht auch viel Freude.“

Von Andreas Pulwey

Schnell noch den „Rentierschlitten“ beladen und dann geschwind zu den wartenden Kindern: Andreas Ernst und Lena Fluks verteilten die Gaben der Wunschbaumaktion.
Schnell noch den „Rentierschlitten“ beladen und dann geschwind zu den wartenden Kindern: Andreas Ernst und Lena Fluks verteilten die Gaben der Wunschbaumaktion. © Pulwey

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