Rodgauer Wilhelm-Busch-Schule erneut als gesundheitsfördernd zertifiziert

Fast war es ein kleines Varietéprogramm wie im Frankfurter Tigerpalast, das die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Busch-Schule (WBS) in der Turnhalle vorführten.
Jügesheim – Anlässlich der Übergabe des Gesamtzertifikats Gesundheitsfördernde Schule wollte die Einrichtung zeigen, dass alle ordentlich was draufhaben. Ob beim Seilspringen oder beim Radfahren: Es scheint so, als hätten die Schüler Freude an der Bewegung. Insbesondere das Radeln, das in der zweiten Klasse „schon lange“, wie alle sagen, mit drei Wochenstunden angeboten wird, ist in der Schullandschaft wohl eher die Ausnahme. „Dafür hat sich sogar das Kultusministerium interessiert“, erzählt Schulleiterin Angelika Stelzer-Dasbach.
Das Thema Schule und Gesundheit ist an der WBS bereits seit 2015 verankert. Seitdem arbeitet die Einrichtung aktiv an den Inhalten und hatte die Rezertifizierung beantragt. Vier Schwerpunkte müssen dabei bearbeitet werden. Für „Bewegung und Wahrnehmung“ hat sich die Schule mit Sportvereinen zusammengetan, um originelle Angebote machen zu können: Die Schüler balancieren beispielsweise auf der bandartigen Slackline oder probieren sich beim Klettern ohne Gurt und beim Crossboule aus. Außerdem prüfen sie, ob Bewegung wirklich beim Lernen hilft: In der Projektwoche probieren sie Mathe-Stationen in der Mehrzweckhalle aus.
Im Schwerpunkt Verkehr und Mobilität sind die Jungen und Mädchen regelmäßig beim Projekt „zu Fuß zur Schule“ und mit dem sogenannten Laufbus unterwegs. Beim motorischen Radfahrtraining übt der Nachwuchs auch mit einer Hand nach Objekten oder Tüchern zu greifen und kurz den Lenker loszulassen. So sollen die Kinder schrittweise darauf vorbereitet werden, später einmal signalisieren zu können, dass sie rechts oder links abbiegen wollen. Wenn das sitzt, ist es sicher kein Problem, den Radführerschein zu bestehen, der dann in der vierten Klasse absolviert wird.

Auch Sucht- und Gewaltprävention sowie Ernährung und Konsum stehen auf dem Stundenplan, wenn die Zertifizierung ansteht: Für die bevorstehenden Ernährungswochen im Januar und Februar werden übrigens dringend noch Sponsoren zur Finanzierung gesucht, weil das Angebot des Kreises wegen Corona weggefallen ist.
Mit Zaubertricks und Trommelwirbel beeindruckten die Grundschüler nicht nur „meine Chefin“, wie Angelika Stelzer-Dasbach Susanne Meißner, Leiterin des Staatlichen Schulamts für Stadt und Kreis Offenbach, vorstellte, sondern auch weitere Gäste aus der Schulgemeinschaft. Zahlen erraten, Tücher im Zauberzylinder verknoten und ein langes Schriftband mit dem Namen der Wilhelm-Busch-Schule samt Girlande aus dem Hut zaubern: Das Programm war beeindruckend.
Darüber hinaus klappte das Balancieren von kleinen Gummireifen auf dem Schutzhelm beim Radeln in der Turnhalle so gut wie nie, wie Angela Schenk lobte. Bis zu drei Teile hatten die Kinder noch auf ihrem Helm.
Schließlich gab es das begehrte Zertifikat mit Glückwünschen von Kultusminister Alexander Lorz, außerdem 300 Euro, einige Präsente und die gelb leuchtenden Sicherheitswesten für die Fahrradprüfung. (Simone Weil)