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„Würden wir wieder so machen“

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Im Frühjahr soll es noch schöner werden auf dem Gelände: noch fehlen Bäume, Büsche und Hecken.
Im Frühjahr soll es noch schöner werden auf dem Gelände: noch fehlen Bäume, Büsche und Hecken. © PELKA

Hainhausen – Endlich sind auch die Vierbeiner da. Die Pferde haben zum Teil ein halbes Jahr gebraucht, um sich auf dem neuen Rückerhof einzugewöhnen. Doch langsam sind alle angekommen. Nach den Menschen nun auch die Tiere.

Bereits im vergangenen Frühjahr war das Drei-Generationen-Domizil der Familie Rücker weitestgehend fertiggestellt. Da kein bestimmter Termin einzuhalten war, ließ sich die Familie Zeit mit dem Umzug der Hauptdarsteller auf ihren neuen Pferdehof. Der Plan war, den Tieren sofort Auslauf gewähren zu können. „Sie sind ja täglich zehn bis zwölf Stunden draußen,“ sagt Monika Rücker-Hoffmann.

Ende Mai war es dann soweit. Die zehnminütige Tour vom alten zum neuen Standort verlief unspektakulär. Zehn Pferde wurden von ihren jeweiligen Besitzern zum Gelände in der Straße Am Wingertsgrund geführt. Um das Ganze noch ein bisschen feierlicher zu machen, hatte Seniorchef Albert Rücker eine geflochtene Strohkordel am Eingang gespannt, die durchgeschnitten wurde.

Den Winter gingen die Familien ruhig an und genossen zunächst etwas Erholung vom Stress des großen Projektes. Inzwischen haben 13 Pferde einen festen Platz auf dem Rückerhof gefunden.

Nötig wurde der Fortzug vom alten Standort, weil das Neubaugebiet zwischen Hainhausen und Jügesheim immer näher rückte an den Pferdehof an der Südtrasse. Trotz Bestandsschutz für den Reiterhof wäre es wohl irgendwann zu Konflikten gekommen. Mit dem Umzug wollte man sich das ersparen.

Am neuen Standort konnte sich der Betrieb vergrößern: Auf 20 000 Quadratmetern Fläche sind Platz für ein Wohnhaus für drei Generationen, eine Scheune, ein Maschinengebäude, eine Reithalle sowie Ställe mit 20 Paddock-Pferdeboxen, aus denen die Tiere ein paar Schritte ins Freie gehen können.

Mareike Hoffmann freut sich vor allem über die Reithalle, weil auch bei richtig schlechtem Wetter geritten werden kann. Sie denkt dabei auch an ihre Lesley, die schon stolze 25 Jahre auf dem Buckel hat. Von den ehemals drei eigenen Pferden der Familie ist nur die Stute übrig.

Dennoch sind die sensiblen Tiere eine tief sitzende Leidenschaft, der der Familie ebenso wichtig ist wie der persönliche und zum Teil freundschaftliche Kontakt zu den Kunden, den Einstellern. Dass das für alle Beteiligten eine „Herzenssache“ ist, nimmt man den freundlichen Frauen sofort ab. Deswegen hat sich die gesamte Familie noch einmal auf das Wagnis eines solchen Großprojektes eingelassen: Vater Albert Rücker (75), Junior-Chefin Monika Rücker-Hoffmann (53) sowie Tochter Mareike Hoffmann (27) – alle jeweils mit Anhang – haben gemeinsam geplant und beschlossen. „Und wir würden es wieder so machen, wie es jetzt ist“, sagen Mutter und Tochter. Jetzt hoffen sie, dass es ausreichend Zeit und Muße gibt, das Geschaffene auch genießen zu können.

Lediglich der Außenreitplatz und das nötige Grün fehlen noch. Bäume, Hecken und Büsche sollen den Hof insgesamt noch schöner machen. Bewährt haben sich bereits die gut durchdachten Pläne, die viele der Arbeitsabläufe leichter machen. „Und wir haben uns inzwischen sortiert und auch einen neuen Rhythmus gefunden“, erzählt Mareike Hoffmann.

Der alte Bauernhof an der Südtrasse steht nicht mehr. Wo vor einem Jahr noch Pferde standen, liegt jetzt ein großer Haufen Bauschutt. Vor 60 Jahren war der landwirtschaftliche Familienbetrieb schon einmal umgezogen. Aus dem Bauernhof in der Ortsmitte wurde ein Aussiedlerhof weit draußen – zumindest dachte man das damals. Seit 1963 ist Hainhausen allerdings gewachsen. (Von Simone Weil)

Wieder angekommen: Monika Rücker-Hoffmann (links) mit Tochter Mareike Hoffmann und deren Pferd Lesley.
Wieder angekommen: Monika Rücker-Hoffmann (links) mit Tochter Mareike Hoffmann und deren Pferd Lesley. © WEIL

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