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Zerhackte Christbäume ernähren den Nachwuchs

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Von: Bernhard Pelka

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Sie füttern den Schredder: Martin Bullock (rechts) und Thomas Haufler (links).
Sie füttern den Schredder: Martin Bullock (rechts) und Thomas Haufler (links). © Pelka

Rodgau – Der Schredder ist gewöhnlich das Ende ausgedienter Weihnachtsbäume. Zum Beispiel in der städtischen Kompostanlage. Es sei denn, die einst festlich geschmückten Tannen und Fichten finden anderweitige Verwendung. Wie zuletzt bei der Feuerzangenbowle der Sportfreunde Rodgau. Die hatten als dekorative Kulisse für ihre Veranstaltung einen kleinen Wald aus alten Weihnachtsbäumen aufgestellt.

Mit lautem Knirschen und Krachen enden hingegen auch bei der Firma Landschafts- und Gartenbau Haufler die nicht mehr gebrauchten Bäume im lärmenden Schredder. Allerdings nicht alle: Getopfte Exemplare werden jetzt eingepflanzt, damit sie zum nächsten Fest bereitstehen. Außerdem setzen Firmenchef Thomas Haufler und seine Mitarbeiter ab Februar in der eigenen Schonung in Dudenhofen weitere 500 Jungpflanzen.

Was jetzt geschreddert wird, ist ein Überbleibsel des traditionellen Weihnachtsbaumverkaufs Haufler/Matausch im Gewerbegebiet Jügesheim. Dort tummeln sich seit gut 20 Jahren immer an Weihnachten zahlreiche Kunden auf der Suche nach dem nadeligen Wohnzimmerschmuck in einem kleinen Weihnachtsdorf mit Glühweinhaus, Lagerfeuern, Deko-Verkauf und mehr. Kirchengemeinden und Hotels bestellen sich fürs Foyer und den Altarraum bis zu fünf Meter hohe Teile, Familien kommen für zuhause mit weniger aus.

Da Thomas Haufler für die Verkaufsaktion auf die eigenen Bestände in Dudenhofen zurückgreifen kann, bleibt nach dem Christfest nie viel übrig.

„Wir schlagen von jeder Größe einige Bäume und kaufen noch ein bisschen was dazu. Erst wenn es im Sortiment Lücken gibt, holen wir von unserer eigenen Fläche neue Ware“, erläutert der Garten- und Landschaftsbauer das ganz auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ausgerichtete Verkaufskonzept. „Wir wollen so wenig wie möglich schreddern.“ Aber selbst diese Reste sind nicht verloren. Sie werden weiterkompostiert zu Humus und in der Christbaumschonung in der Blumenau zur Erdverbesserung eingebracht. „Das ist ein Kreislauf, eine ideale und effektive Strategie, die auch noch Kosten spart.“ Insofern ist das Ende der Weihnachtsbaumsaison bei Haufler zugleich auch ein neuer Anfang.

Ein Bäumchen pflanzen Martin Bullock (links) und Jesse Hirst.
Ein Bäumchen pflanzen Martin Bullock (links) und Jesse Hirst. © Pelka, Bernhard

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