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Zinsen schmälern Zuschüsse

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Von: Ekkehard Wolf

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Die Sportanlagen am Weichsee will die SKG Rodgau mit einem Aufwand von 1,2 Millionen Euro modernisieren und aufwerten. Das Luftbild stammt aus dem Jahr 2021.
Seine Sportanlagen am Weichsee will die SKG Rodgau mit einem Aufwand von 1,2 Millionen Euro modernisieren und aufwerten. Das Luftbild stammt aus dem Jahr 2021. © p/Marcus Heese

Die SKG Rodgau investiert rund 1,2 Millionen Euro in ihre Sportanlagen westlich der Rodgau-Ringstraße. Mehr als die Hälfte der Kosten übernimmt die öffentliche Hand. Die Zuschüsse werden allerdings durch Kreditzinsen geschmälert: Weil die Fördergelder erst nach Abschluss der Arbeiten ausgezahlt werden, muss der Verein zur Zwischenfinanzierung ein Darlehen aufnehmen.

Jügesheim - Ein Bündel aus sechs Maßnahmen soll das Maingau-Energie-Stadion aufwerten. Vorstandsmitglied Manfred Ballüer stellte sie am Freitag in einer Mitgliederversammlung vor. Zuvor hatte die Versammlung die neue Satzung und den neuen Vereinsnamen beschlossen.

Mehr als die Hälfte der Kosten (58 Prozent) übernimmt die öffentliche Hand. Das sei eine sensationell hohe Quote, würdigt Vorsitzender Lothar Mark. So profitiert die SKG von der vollen Investitionsförderung der Stadt (300 000 Euro), weil kein anderer Verein einen Zuschuss beantragt hat. Weitere große Geldgeber sind das Land Hessen und der Kreis Offenbach, kleinere Beträge kommen von der Bundesrepublik (40 000 Euro fürs Flutlicht) und vom Landessportbund.

Seit wenigen Tagen liegt auch der vorläufige Förderbescheid aus Wiesbaden vor, wie Manfred Ballüer berichtet. Der Verein wolle beantragen, schon vor der endgültigen Zusage mit dem Bau beginnen zu können.

Bei den Baukosten kann es dennoch Überraschungen geben. Die Kostenvoranschläge seien durch die Preisentwicklung möglicherweise schon überholt, gab Ballüer zu bedenken. Der Vorstand wolle auf jeden Fall am Gesamtvolumen von 1,2 Millionen Euro festhalten. Das könne dazu führen, dass nicht alle Vorhaben realisierbar seien.

Die öffentlichen Zuschüsse werden allerdings durch Kreditzinsen geschmälert: Da die Fördergelder erst nach Abschluss der Arbeiten überwiesen werden, muss der Verein ein Darlehen zur Zwischenfinanzierung aufnehmen. Von 695 000 Euro an Zuschüssen gehen im ungünstigsten Fall rund 80 000 Euro für Zinsen drauf.

Vorsitzender Lothar Mark übt Kritik an dieser Praxis: „Man rechnet damit, dass man das Geld bekommt, und wenn man es braucht, ist es nicht da.“ Der Verein habe mit dem Magistrat schon mehrmals über dieses Problem gesprochen. Schließlich gehe es darum, gemeinsam etwas für das Gemeinwohl zu tun. Deshalb sei es wichtig, die Fördergelder ungekürzt ihrem Zweck zuzuführen.

Einstimmig votierte die Mitgliederversammlung für die Investitionen und für die Aufnahme eines Darlehens. Sieben Anwesende enthielten sich der Stimme. Das Darlehen soll eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren haben. Den ersten Teil zahlt der Verein nach Erhalt der Fördergelder zurück. Aus eigenen Mitteln muss die SKG voraussichtlich 508 000 Euro aufbringen. Damit will sie gleich anfangen. Lothar Mark: „Wir haben uns vorgenommen, an jeden Tag des Jahres 300 Euro Spenden zu bekommen. Das sind 9 000 Euro jeden Monat.“ (Ekkehard Wolf)

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