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Rödermark: Aufschlussreicher Werkstattbesuch

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Von: Michael Löw

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Wie geht es der Pietà? Das wollten Planer Peter Knapp, Claus Murmann von der städtischen Bauabteilung, Pfarrer Klaus Gaebler und Thomas Mörsdorf, Leiter des Fachbereichs „Kultur, Heimat, Europa“, von Steinmetz Richard Löbig (von rechts) wissen.
Rödermark: Wie geht es der Pietà? Das wollten Planer Peter Knapp, Claus Murmann von der städtischen Bauabteilung, Pfarrer Klaus Gaebler und Thomas Mörsdorf, Leiter des Fachbereichs „Kultur, Heimat, Europa“, von Steinmetz Richard Löbig (von rechts) wissen. © Stadt Rödermark

Die Restaurierung der Pietá aus der Kreuzgasse in Rödermark/Urberach ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch sie geht voran und bringt einige überraschende Erkenntnisse.

Rödermark - Anfang Februar hatten Steinmetz Richard Löbig und sein Team die rund 250 Jahre Skulptur, Herzstück des Platzes an den Linden in Urberach, vom Sockel gehoben, alles aufgeladen und in seine Werkstatt nach Münster gebracht. Seitdem ist der Meister damit beschäftigt, die Darstellung der Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus und den Sockel samt der verblassten Inschrift originalgetreu zu restaurieren.

Dass dies jede Menge Arbeit bedeutet, davon überzeugten sich Planer Peter Knapp, Claus Murmann von der Bauabteilung, Pfarrer Klaus Gaebler und Thomas Mörsdorf, Leiter des Fachbereichs „Kultur, Heimat, Europa“, bei einem Werkstattbesuch. Mittlerweile hat Löbig die Skulptur und den mehrteiligen Sockel gereinigt und einige der schadhaften Stellen ausgebessert. Im Gespräch einigte man sich auf die Farbgebung, die dem ursprünglichen Zustand so nahe wie möglich kommen soll. Fachmann Löbig hatte zudem interessante Informationen parat: So erfuhren die Gäste, dass der gut erhaltene helle Sandstein des Sockels wohl aus einem Steinbruch im Odenwald stammt. Und das mittelalterliche Sühnekreuz, das versteckt hinter der Pietá ein Schattendasein fristete, ist aus einem besonderen Stein gemacht, der sich über die Jahrhunderte als sehr stabil erwiesen hat.

Der kleine Platz an der Gabelung von Darmstädter Straße und Kreuzgasse bekommt ein neues Aussehen. Daran wird derzeit schon gearbeitet. Die Skulptur wird um etwa einen Meter versetzt, was Platz für eine Fortführung des bisher vor der Pietà endenden Bürgersteigs schafft. Eine Bruchsteinmauer wird errichtet, die das Kunstwerk von der Straße abgrenzt. In einer Mauernische wird das Sühnekreuz präsentiert. Außerdem lässt die Stadt vier neue Linden pflanzen. Vier Sitzbänke sollen zur Plaudern oder auch stillen Einkehr auf dem Platz einladen. Infotafeln erklären die historische Bedeutung.

Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 50 000 Euro. Die Kirchengemeinde St. Gallus sammelt Spenden. Bis Mai sollen alle Arbeiten beendet sein, an Christi Himmelfahrt soll der Platz dann eingeweiht werden.  (Michael Löw)

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