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Beim Bingo strahlen die Augen

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Elisabeth (links), hier begleitet von Maria Blank-Schmidt, freut sich über jede gewonnene Bingo-Runde.
Elisabeth (links), hier begleitet von Maria Blank-Schmidt, freut sich über jede gewonnene Bingo-Runde. © Ziesecke

Seit dem Umzug ins Franziskushaus erfreut sich die AWO-Demenzgruppe „Leuchtturm“ an den schönen Räumen. Montags sind die Bingo-Runden dort eine willkommene Abwechselung. Und jeder will gewinnen.

Urberach – Bingospiel im „Leuchtturm“, der montäglichen Demenzgruppe der Arbeiterwohlfahrt Rödermark im Urberacher „Franziskushaus“: Nicht „17!“ oder „23!“ werden durch den Saal gerufen, sondern „Blaues Dreieck!“ oder „Gelbe Wolke!“ Dann dauert es eine Weile, bis zwei oder drei der Gäste rufen: „Hier!“ oder „Hab ich!“ Dann legen sie sich ein schwarzes Plättchen auf das entsprechende Motiv auf ihrer Karte. Doch halt: Hier ist Barbara Kron, die Leiterin der nachmittäglichen Spiel- und Kaffeerunde, durchaus streng (wenn auch lachend): „Margrit, du warst zu spät! Elisabeth war schneller!“

Montag Nachmittag im Saal vom Franziskushaus: Dort wird in der Demenzgruppe erst Kaffee getrunken und gebabbelt, danach bringt die Leiterin Barbara Kron die Montagsgäste behutsam in Schwung – mit Singen, Spielen, Gymnastik oder auch Tanzen. „Zur Zeit sind es noch wenige Gäste, da der regelmäßige Fahrdienst coronabedingt noch ausfällt. So haben wir das Glück, dass wir bei den fünf heutigen Gästen fast eine Einzelbetreuung anbieten können“, erklärt Barbara Kron, die Krankenschwester, Demenzbetreuerin und Tanztherapeutin - und das merkt man sofort.

Im „Leuchtturm“ wird gesungen, von Oldie bis Polka alles, was auch für Bewegung gut ist. An diesem Nachmittag hat sie mit Maria Blank-Schmitt, Maritta Fuchs, Gudrun Jungen und ihrer eigenen Enkelin und Noch-Schülerin Johanna Kuckerz ein bunt gemischtes Team von Helferinnen zur Hand, aber generell sind es derzeit zu wenige – spätestens, wenn der regelmäßige Fahrdienst wieder aufgenommen wird, kommen zehn und mehr Besucher montags hierher. „Und ich habe noch drei Gespräche zuhause bei den Interessenten vor mir – es wird also wieder Zuwachs geben“, erläutert die Leiterin, die gerne erst Hausbesuche abstattet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, „ob es passt“.

Bei der hohen Männerzahl unter den Besuchern hofft sie vor allem auch mal auf einen männlichen Helfer. Neben der Vorbereitung und Durchführung der Nachmittage, mit denen vor allem für die an Demenz in unterschiedlichen Stadien Erkrankten neue Anreize geschaffen und betreuende Angehörige entlastet werden sollen, gibt es auch Angebote für Angehörigenabende, die viele Familien gern in Anspruch nehmen. Ebenso besteht die Möglichkeit, Barbara Kron bei häuslichen Problemen rund um den Demenzerkrankten anzurufen.

Für die eigenen Mitarbeiter gibt es Fortbildungen, vor allem aber auch eine vierteljährliche Supervision, in der alle Mitarbeiterinnen besondere Problemfälle ansprechen können und Rat und Hilfe bekommen. Der Grundgedanke ist stets: wie erreiche ich die Besucher? Dazu Barbara Kron: „Es geht immer nur ums Gefühl, denn das ist immer da.“

Die neue Heimat nach dem Umzug aus dem Bürgertreff in Waldacker ins Franziskushaus ermöglicht mehr Bewegung, weil der Raum größer ist - und hat den Vorteil, dass auch Bewohner des benachbarten Artemed Stiftes als Abwechslung mal vorbei kommen können. „Aber wir machen auch mal kleine Ausflüge, bis hin in die Ober-Röder ‚Süße Ecke’ oder gar ins Klostercafé nach Seligenstadt und manches mehr. Nächste Woche machen wir natürlich eine Maifeier – ich bringe einen kleinen Maibaum mit, wir werden Mailieder singen und Jutta Sterkel wird dazu Musik machen – alles, was die Gäste an früher erinnert.“ (chz)

Leuchtturm-Chefin Barbara Kron erläutert noch einmal die Spielregeln fürs „Bingo“ - mit Motiven statt mit Zahlen.
Leuchtturm-Chefin Barbara Kron erläutert noch einmal die Spielregeln fürs „Bingo“ - mit Motiven statt mit Zahlen. © ZIESECKE

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