Rödermark: Dick im Drogengeschäft?

Fast drei Kilogramm Drogen, überwiegend Kokain, und ein halbes Dutzend Marihuana-Pflanzen hat die Polizei bei einem 47-Jährigen aus Rödermark-Ober-Roden sichergestellt. Der Mann hatte sogar seine Mutter in die Rauschgiftgeschäfte involviert. Er wurde nach Auskunft des Landeskriminalamtes (LKA) bereits am vorigen Mittwoch festgenommen.
Rödermark - Die Staatsanwaltschaft Darmstadt, die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des LKA sowie das Zollfahndungsamt Frankfurt hatten bereits seit Sommer wegen des Verdachts des unerlaubten Handels und Einfuhr von Betäubungsmitteln gegen ihn ermittelt. Er ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern hat schon mehrere Verfahren wegen Drogendelikten am Hals.
Der Festnahme sind monatelange, intensive Ermittlungen vorausgegangen, die durch einen glücklichen Umstand vorzeitig abgeschlossen werden konnten. Einer Streifenwagenbesatzung der Polizeistation Dietzenbach, die wegen anderer Ermittlungen am Haus des Beschuldigten war, stieg plötzlich der Geruch von Marihuana in die Nase. Eigentlich, so eine LKA-Sprecherin, suchten die Beamten nur einen Verkehrssünder.
Die Polizisten mit der geschulten Nase beobachteten eine ältere Dame – wie sich später herausstellte, die Mutter des 47-Jährigen, die versuchte, eine Tüte zu verstecken. Das hatte seinen Grund: Darin fanden die Beamten schließlich etwa 1,5 Kilogramm Kokain, annähernd 500 Gramm Haschisch und 700 Gramm Marihuana. Kurz danach wurde der Sohn nicht weit entfernt festgenommen.
Bei der Durchsuchung des Mehrfamilienhauses haben die Polizisten mit Unterstützung eines Rauschgift-Spürhundes die Geruchsquelle gefunden: eine sogenannte Indoor-Plantage für den Anbau von Marihuana im Keller. Sie bestand aus fünf Marihuana-Setzlingen sowie einem ausgewachsenen mannshohen Marihuana-Strauch. Die Feuerwehr Ober-Roden packte beim Abbau und beim Abtransport an.
In den Räumen der Frau wurde die Polizei ebenfalls fündig. Die Fahnder stellten weitere 200 Gramm Marihuana, mehr als 9 000 Euro in szenetypischer Stückelung sowie vier hochwertige Armbanduhren sicher.
Ein Richter beim Amtsgericht Darmstadt schickte den 47-Jährigen in U-Haft. Seine Mutter wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an. (Michael Löw)