Rödermark: Digitale Tafeln im Container

53 800 Mädchen und Jungen werden dieser Tage in Hessen eingeschult, was ein Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum alten Schuljahr bedeutet. 138 Kinder aus Rödermark-Urberach haben gestern zum ersten Mal den Weg zur Schule an den Linden angetreten. Gefeiert wurde im Pausenhof – wie in den letzten beiden Jahren Corona geschuldet. Corona steht derzeit nicht im Zentrum des Denkens. Natürlich gelten Hygienemaßnahmen und offene Fenster weiter, und alle Schüler bekommen Schnelltests mit nach Hause, aber in der Schule gibt‘s (erst mal) keine festen Vorschriften.
Rödermark - 126 Erstklässler werden in sechs Klassen eingeschult, dazu kommen zwölf Kinder in der Vorklasse. Sieben Klassen erfordern auch sieben Klassenlehrkräfte; und das gestaltete sich in diesem Jahr schon etwas schwieriger. „An unserer Schule vier Kolleginnen und Kollegen gegangen, dieser Umbruch ist zu spüren, da ausgebildete Kräfte ja nicht nur bei uns fehlen“, bedauert Rektorin Andrea Schöps. „Die Einarbeitung neuer Kollegen und Kolleginnen erfordert Zeit und Energie. Zudem ist unsere Konrektorenstelle derzeit unbesetzt. Aber es gibt jetzt zwei Bewerbungen.“ Da es an Räumen fehlt, stehen auf dem Schulhof zwei Container. Die Klassenlehrer der Neuen haben ihre Räume mit viel Mühe und Zeit gestaltet; in den Containern sind digitale Tafeln integriert, wie sie im Laufe des Schuljahres für alle Klassen kommen sollen. Die Lehrkräfte werden dafür bereits fortgebildet.
„Dieses Schuljahr soll im Zeichen der Zusammengehörigkeit stehen, da Corona viele Spuren hinterlassen hat“, erläutert Andrea Schöps die wichtigsten Programmpunkte: Ausflüge, Klassenfeste, eine Projektwoche und der „Lindenlauf“ stehen da auf dem Plan. „Wir haben drei Förderlehrkräfte, die uns besonders im sozial-emotionalen Bereich unterstützen, sowie eine Kraft, die das Sozialprojekt ‚Die kleinen Teamgeister’ weiterführen wird.“
Die „Linden-Kids“, das Betreuungsangebot für die Schüler, werden von der Stadt übernommen und sollen nach einer Kostenübernahmeerklärung durch den Kreis demnächst im Mensagebäude laufen. Von der Arbeiterwohlfahrt kommt das Angebot des „Laufbus“. Kinder treffen sich in Gruppen an verschiedenen Punkten im Ort und laufen gemeinsam in die Töpferstraße. Informationen bekommt man unter 0176 83236702.
Wie schön Gemeinschaft sein kann, bekamen die Neuen und ihre Familien am ersten Schultag hautnah mit: Die Integrationsklasse gestaltete das musikalische Mitmach-Rahmenprogramm, begleitet von einem ehrenamtlichen Gitarrenspieler. Rektorin Andrea Schöps testete in ihrer heiteren Begrüßung gleich mal das Grundwissen in Lesen und Rechnen und stellte erleichtert fest, dass die Erstklass-Lehrkräfte ja gar keine Arbeit mehr haben werden. Als die Jüngsten zu ihrer ersten Schulstunde aufbrachen, konnten sich die Familien bei Kaffee und Kuchen stärken und die erste Aufregung ablegen: Denn auch Eltern sind an so einem Tag aufgeregt, nicht nur die ABC-Schützen selbst. (Christine Ziesecke)