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Rödermark: Ein halbes Jahrhundert Verantwortung

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Ehre, wem sie gebührt: Walter Tuscher (rechts) gibt seinen Sitz im Nazarius-Verwaltungsrat ab. Pfarrer Klaus Gaebler und Norbert Rink dankten für das mehr als 50-jährige Engagement.
Ehre, wem sie gebührt: Walter Tuscher (rechts) gibt seinen Sitz im Nazarius-Verwaltungsrat ab. Pfarrer Klaus Gaebler und Norbert Rink dankten für das mehr als 50-jährige Engagement. © Eyssen

Lang anhaltender Applaus, viele lobende Worten und gute Wünsche verabschiedeten Walter Tuscher im Gottesdienst aus dem Verwaltungsrat der St. Nazarius-Gemeinde in Rödermark-Ober-Roden. Stolze 51 Jahre gehörte er dem Kirchengremium an, das über die weltlichen Dinge, vor allem Finanzen und Personal, entscheidet: viele Jahre hinter den jeweiligen Pfarrern als stellvertretender Vorsitzender, zuletzt als „einfaches“ Mitglied.

Rödermark - Er werde bald 84, da sei es einfach auch mal an der Zeit im Verwaltungsrat aufzuhören, meinte Walter Tuscher in seiner bescheidenen Art zu seinem Abschied. Er werde aber natürlich auch weiter helfen, wenn sein Rat benötigt wird. „Wenn jeder so wäre, wie der Herr Tuscher, dann ginge es uns allen gut“, begann Pfarrer Klaus Gaebler die Dankesreden. Der so Gelobte gehörte dem Verwaltungsrat schon unter Gaeblers Vorgängern, den Pfarrern Weil, Beste und Jung, an.

Klaus Gaebler hatte Walter Tuscher erst im Dezember 2021 für 50-jährige Tätigkeit im Verwaltungsrat ausgezeichnet und erinnerte an seine damalige Rede. Das Jubiläum stand und steht für ein „großartiges Engagement für Ihre Kirche und Ihre Gemeinde“. Über einen sehr langen Zeitraum habe Tuscher Verantwortung getragen und die Menschen in der Gemeinde „mit Ihrem Wissen und Ihrer stets freundlichen Art“ unterstützt.

Thomas Dinges, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, bezeichnete Walter Tuscher als „leuchtende Galionsfigur“ in St. Nazarius. Die Qualitäten des scheidenden Verwaltungsratsmitgliedes verdeutlichte Dinges am Beispiel eines Pfarrfestes, bei dem es 35 Grad heiß war. Trotz dieser schwierigen Bedingungen habe Walter Tuscher mit „absoluter Ruhe“ alles gemanagt und organisiert. „Es wird sehr schwer sein, Sie zu ersetzen. Sie haben großartige Arbeit geleistet“, lobte Dinges.

Seit Ende der Achtzigerjahre arbeitet Norbert Rink im Verwaltungsrat mit Walter Tuscher zusammen. „Die Arbeit in diesem Gremium lief immer reibungslos und unaufgeregt ab und mitverantwortlich dafür warst hauptsächlich du“, wandte sich Rink an seinen langjährigen Mitstreiter. Rink erinnerte an mehrere Großprojekte, die zu Tuschers Zeiten im Verwaltungsrat gestemmt wurden. So etwa die Kirchenrenovierung Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre oder den Bau des Forums St. Nazarius. Hinzu kamen Kindergarten- und Pfarrhausrenovierungen. Es dürften etliche Millionen Mark und Euro gewesen, die Walter Tuscher bewegt hat.

Die Finanzen der Gemeinde habe er, so Norbert Rink, immer im Blick gehabt. „Du hast dafür gesorgt, dass alles in ruhigen Bahnen abgelaufen ist.“ Auch die Einnahmeseite habe er niemals aus den Augen verloren. So lief die Vermietung des Forums über Walter Tuscher, bei unzähligen Veranstaltungen schob er hinter der Theke Dienst und hat sich auch um die Gaststätte im Schwesternhaus und später im Forum gekümmert. „Ohne dich hätte manche Veranstaltung gar nicht stattfinden können“, so Norbert Rink.

Bereits im Jahr 2012 war Walter Tuscher mit der Martinus-Medaille, der höchsten Auszeichnung, die das Bistum vergibt, ausgezeichnet worden. Der Dank der Redner ging auch an Walter Tuschers Ehefrau Renate. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor, in dem das Ehepaar schon viele Jahre singt.  (Sascha Eyßen)

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