1. Startseite
  2. Region
  3. Rödermark

Rödermark: Erste Kriegsflüchtlinge angekommen

Erstellt:

Von: Michael Löw

Kommentare

Schweigeminute auf dem Pausenhof: Die Kinder der Trinkbornschule sind von dem Krieg in der Ukraine ganz vielfältig betroffen. Viele beschäftigen sich erstmals überhaupt mit einem Krieg in Europa. Einige haben – wie Erwachsene auch – Angst, dass Deutschland mit hineingezogen wird. Bei Kindern, die aus Kriegsgebieten hierher geflüchtet sind, reißen Wunden wieder auf. In manchen Klassen sind Kinder russischer und ukrainischer Herkunft, was besonderes Konfliktpotenzial haben kann. Kinder erleben Mahnwachen und möchten sich solidarisieren. Der Gesprächsbedarf war und ist also groß; Rektor Stefan Wesselmann und das Kollegium stehen vor großen Herausforderungen – wieder einmal.
Rödermark: Schweigeminute auf dem Pausenhof: Die Kinder der Trinkbornschule sind von dem Krieg in der Ukraine ganz vielfältig betroffen. Viele beschäftigen sich erstmals überhaupt mit einem Krieg in Europa. Einige haben – wie Erwachsene auch – Angst, dass Deutschland mit hineingezogen wird. Bei Kindern, die aus Kriegsgebieten hierher geflüchtet sind, reißen Wunden wieder auf. In manchen Klassen sind Kinder russischer und ukrainischer Herkunft, was besonderes Konfliktpotenzial haben kann. Kinder erleben Mahnwachen und möchten sich solidarisieren. Der Gesprächsbedarf war und ist also groß; Rektor Stefan Wesselmann und das Kollegium stehen vor großen Herausforderungen – wieder einmal. © Trinkbornschule/Stefanie Hoffmann

Die russischen Angriffe auf die Ukraine werden immer brutaler, die Solidarität der Deutschen mit der Bevölkerung wird immer größer. In Rödermark koordiniert die Stadt jetzt die Spendensammlungen, damit wertvoller Transportraum nicht mit Unnötigem belastet wird.

Rödermark - Bürgermeister Jörg Rotter hat bei der ukrainischen Botschaft gefragt, was am dringendsten gebraucht wird: medizinisches Material in jeder Form, Hygieneartikel, Babynahrung. Mindestens genauso wichtig ist Geld, um Powerbanks, also externe Akkus für Handys, kaufen zu können. Für die Menschen, die nächtelang in U-Bahnstationen vor den Raketen Schutz suchen, ist das Smartphone der einzige Kontakt nach draußen.

Die gut 30 Menschen große ukrainische Gemeinde in Rödermark hilft, wo sie kann. Vitalii Hirchak ist so etwas wie das Gesicht dieser Community. Der 36-Jährige hatte die 800 Teilnehmer der Mahnwache am Sonntag mit seinem Solidaritätsappell sehr bewegt. In Urberach sind die ersten fünf Ukrainer angekommen, Landsleute haben sie an der Grenze abgeholt. Rödermarks polnische Partnerstadt Plesna hat dagegen schon am ersten Tag des Krieges Flüchtlinge aufgenommen. Sie liegt nur rund 100 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

„Wer vor Putin fliehen muss, ist in Rödermark willkommen“, verspricht Bürgermeister Rotter. Stephan Brockmann koordiniert die städtische Flüchtlingshilfe. Sein Ziel: Wohnungen mieten. Dort hätten die Neuankömmlinge im Gegensatz zu den Gemeinschaftsunterkünften schneller Kontakt zu Nachbarn, die Alltagsbegleiter werden können.

Erste Stadträtin Andrea Schülner nannte die Mahnwache eine „beeindruckende Zusammenkunft des Schweigens“. Stadt und Kirchen wollen sie jeden Sonntag vor der Kulturhalle wiederholen. Diese Woche wegen einer Veranstaltung ausnahmsweise um 16 Uhr, normalerweise aber um 18 Uhr. Zum Auftakt lassen die Pfarrer Oliver Mattes und Klaus Gaebler die Kirchenglocken läuten.  (Michael Löw)

Kontakt: Die Stadt hat eine Extra-Mailadresse eingerichtet, bei der sich melden kann, wer Wohnraum oder Spenden anbieten will: ukraine.hilfe@roedermark.de. Per Telefon ist das bei Stephan Brockmann möglich: z 06074 911-240. Seit gestern gibt es auch ein Spendenkonto bei der Sparkasse Dieburg: IBAN DE62 5085 2651 0045 9003 62; Verwendungszweck: Ukraine.

Auch interessant

Kommentare