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Rödermark: Fast wie der erste Schultag

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Eigentlich sollte der zweite Rödermärker Jugenddialog hinter dem Badehaus stattfinden, witterungsbedingt diskutierte man dann aber doch lieber im Jugendzentrum Ober-Roden.
Rödermark: Eigentlich sollte der zweite Rödermärker Jugenddialog hinter dem Badehaus stattfinden, witterungsbedingt diskutierte man dann aber doch lieber im Jugendzentrum Ober-Roden. © Sascha Eyssen

Anfang März, kurz vor der Kommunalwahl, hatte die Fachabteilung Jugend der Stadt Rödermark den ersten Jugenddialog organisiert – damals noch in rein digitaler Form. Ein halbes Jahr später fand im Juz im alten Ober-Röder Feuerwehrhaus die Folgeveranstaltung statt, bei der erneut Jugendliche mit Kommunalpolitikern ins Gespräch kamen. Diesmal entweder direkt vor Ort oder wieder per Live-Stream.

Rödermark - Stephanie Grabs, die Leiterin der Fachabteilung, hatte die Moderation übernommen und begrüßte mit Leon Ayahs (28, CDU), Lars Hagenlocher (26, SPD) und Sebastian Donners (44, FDP) drei Stadtverordnete, die schon im März bei der Premiere von „Jugend trifft Politik“ dabei waren. Mahfooz Malik (27) übernahm den Part seines AL-Fraktionskollegen Lars Beer, der krankheitsbedingt fehlte. Jan Sittig von den Freien Wählern musste kurzfristig absagen, ohne einen Ersatzmann zu schicken.

Am 182. Tag nach der Kommunalwahl wollte Stephanie Grabs zunächst einmal wissen, wie ihre Gäste die ersten Monate in der Stadtverordnetenversammlung erlebt haben. „Ich bin immer noch ein wenig damit beschäftigt, zu verstehen, wie es so abläuft“, war etwa für Lars Hagenlocher vieles neu. Die Eingewöhnung schreitet aber schnell voran, schließlich hat Hagenlocher als Parlaments-Neuling gleich den Vorsitz des Ausschusses für Familie, Soziales, Integration und Kultur übernommen. „Mega viel Spaß“ macht Mahfooz Malik die kommunalpolitische Arbeit. Man habe tatsächlich die Chance, Dinge zu verändern. Malik sitzt nicht nur in der Stadtverordnetenversammlung, sondern auch im Kreistag. Dort habe es auch schon die ein oder andere hitzige Debatte gegeben.

Seine erste Sitzung im Stadtparlament habe sich ein wenig so angefühlt, wie der erste Schultag, sagte Leon Ayahs. „Es war total interessant, das erste Mal am Puls der Stadt dabei zu sein.“ Ayahs lud die Jugendlichen ein, selbst einmal eine Sitzung zu besuchen. Er habe jetzt erst gesehen, welche Prozesse bei bestimmten Themen dahinter stehen und nun mehr Verständnis dafür, dass eben nicht immer alles schnell gehen kann. Dass sich die Rädchen in der Kommunalpolitik manchmal langsam bewegen, hat auch Sebastian Donners festgestellt. Dennoch sei die ehrenamtliche Arbeit spannend und mache „schon Laune“.

Ein Lob für seine FDP-Fraktion konnte Donners von SPD-Mann Hagenlocher mitnehmen. Die FDP hatte eine umfangreiche Anfrage zu Plätzen für Jugendliche in der Stadt gestellt, das sei eine gute Bestandsaufnahme gewesen.

Die Fragen der Juz-Besucher machten deutlich, dass durchaus der Wunsch nach mehr Plätzen für ihre Altersgruppe besteht. Sie haben die jungen Politiker daran erinnert, dass in den vergangenen Jahren mehrere von Jugendlichen genutzte Plätze und Räume verschwunden sind – etwa der Festplatz in Ober-Roden, das Juz in Urberach oder Bolzplätze.

Die an der Diskussion teilnehmenden Kommunalpolitiker ermunterten die Jugendlichen dazu, ihre Wünsche und Forderungen regelmäßig zu äußern. Die Gründung eines Jugendbeirats, ähnlich wie dem Seniorenbeirat oder dem Ausländerbeirat, wurde beim Dialog angedacht. Ein solches Gremium könnte eventuell helfen, der Jugend eine lautere Stimme zu geben. Mahfooz Malik erinnerte an eine Forderung der Grünen, das Wahlrecht ab 16 einzuführen. „Jugendliche wissen, was sie wollen. Dann sollten wir ihnen auch einen Platz am Tisch anbieten.“

Die zweite Auflage von „Jugend trifft Politik“ gibt es in voller Länge auf dem YouTube-Kanal der Fachabteilung Jugend (www.youtube.com/JugendRödermark).  (Sascha Eyßen)

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