Rödermark: Gasleitung brennt in Waldacker

Ein Gasalarm in der Talstraße in Rödermark/Waldacker rief gestern Morgen ein Großaufgebot an Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst auf den Plan. Bei Bauarbeiten war gegen 9 Uhr eine Leitung beschädigt worden, teilt die e-Netz Südhessen mit. Was sich in der Pressemitteilung des Versorgungsunternehmens nach Routine anhört, war für den Arbeiter ein Schock.
Rödermark - Denn als er in die Baugrube stieg, schlugen ihm plötzlich Flammen entgegen, berichtete der Mann Nachbarn. So schnell sei er noch nie im Leben aus einem Loch herausgesprungen. Noch nach gut zwei Stunden habe er fix und fertig im Betreuungsbus der Feuerwehr gesessen. Die hatte gut 30 Kräfte aus Ober-Roden und Dietzenbach in Waldacker zusammengezogen. Die Urberacher Wehr stand für Notfälle bereit. Das ist bei Gasalarm üblich, erläuterte Rödermarks Stadtbrandinspektor Herbert Weber. Polizisten gingen von Haus zu Haus und schickten die Bewohner ebenfalls in den Betreuungsbus.
Das Feuer in der Baugrube wurde nicht gelöscht, sondern unter Aufsicht brennen lassen. Ansonsten wären die Flammen zwar gelöscht gewesen, aber Gas hätte sich unbemerkt sammeln und im schlimmsten Fall explodieren können. Mitarbeiter der e-Netz Südhessen ließen die Talstraße aufreißen und quetschten die Hauptleitung ab. Danach kontrollierte die Feuerwehr Kanäle, Keller und Wohnung auf mögliche Gasreste, konnte am späten Vormittag aber Entwarnung geben.
Die Gasleitung ist mittlerweile wieder repariert, teilte Michael Ortmanns, der Sprecher des Versorgungsunternehmens ENTEGA, auf Anfrage unserer Zeitung mit. Nach einer Druckprüfung hingen kurz nach 15 Uhr alle betroffenen Haushalte wieder am Netz.
Die Ortsdurchfahrt Waldacker wurde während des Einsatzes zum Nadelöhr, weil Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsfahrzeuge zeitweise auf beiden Seiten standen. Pkw kamen noch aneinander vorbei, berichteten Anwohner. Lastwagen und Busse mussten jedoch warten. (Michael Löw)

