Rödermark: Geduldsprobe für Postkunden

Manchmal bleibt der Briefkasten leer, manchmal quillt er fast über. Die Postzustellung in Rödermark-Urberach läuft seit Wochen hakelig.
Rödermark – Die Post wird immer unzuverlässiger. Das jedenfalls hat Kurt Krummholz am eigenen Briefkasten festgestellt. In jüngster Zeit kommt der Briefträger nur an zwei Tagen pro Woche in die Feldstraße, dann aber mit geballter Ladung.
„Am 24. September wurde mir die Briefpost der vergangenen Tage zugestellt. Darunter befand sich Post mit dem Stempel vom 19. September sowie etliche Briefe mit Fristen, die mit automatscher Freimachung auf dem Umschlag versehen waren“, klagt der Rentner. Auch in der Woche davor habe er seine Post auf einen Schlag bekommen. Und noch eine Woche vorher hatte er die hakelige Zustellung am Telefon reklamiert. Die Folge: Zwei Stunden später quoll sein Briefkasten beinahe über.
Kurt Krummholz sprach den Zusteller auf den mangelhaften Service an: „Er sagte, er hat den Auftrag, zuerst Firmenkunden zu bedienen. Dadurch käme es zum Rückstau bei den Privatkunden.“
„Die Behauptung der Bevorzugung von Geschäftskunden auf Kosten von Privatkunden trifft weder in Urberach noch sonst irgendwo zu“, entgegnet Stefan Heß von der Postpressestelle in Frankfurt auf Anfrage unserer Zeitung. Aber in Urberach sei die Zustellung tatsächlich beeinträchtigt gewesen: Mit Blick auf den bevorstehenden Starkverkehr zu Weihnachten habe die Post Bezirke neu geordnet und neues Personal eingestellt.
Die Feldstraße war betroffen. „Diese Mitarbeiter müssen sich erst einmal einarbeiten, und daher kann es in der Einschwingphase auch einmal zu Fehlern und Missverständnissen kommen, die es bei Stammzustellern nicht gibt“, erläutert Heß.
Darüber hinaus gab es in diesem Bezirk an zwei Tagen einen kurzfristigen Personalausfall. Auf den habe die Post nicht so schnell reagieren konnten, wie das wünschenswert und betrieblich notwendig gewesen wäre. Heß entschuldigt sich für etwaige Unannehmlichkeiten und versichert: „Inzwischen konnten wir diesen personellen Engpass allerdings kompensieren, sodass wir davon ausgehen, dass auch in Urberach die Zustellung wieder funktionieren sollte.“ (Michael Löw)