Rödermark: Goldenes Berufsjubiläum nur knapp verpasst

Der dienstälteste Mitarbeiter der Stadt Rödermark, Gregor Wade, geht Ende des Monats in den Ruhestand. Vor fast 50 Jahren hat er seine Ausbildung im Bauamt begonnen, seit 2010 leitet er den Fachbereich Kultur. Sein Nachfolger Thomas Mörsdorf tritt in große Fußstapfen.
Rödermark – Gerade mal 15 Monate haben Gregor Wade zum goldenen Berufsjubiläum gefehlt. Doch was soll"s? Stolze 48 Jahre und 9 Monate war er bei der Stadtverwaltung tätig. In den verschiedensten Positionen, doch der „schönste Job der Welt“ war für ihn die Leitung des Fachbereichs „Kultur, Vereine, Ehrenamt“, die er im Oktober 2010 übernommen hatte.
Anfang März wurde er 65. Mit dem Erreichen des Pensionsalters übergibt Wade zum 1. April den Staffelstab an Thomas Mörsdorf. Bürgermeister Jörg Rotter dankte ihm für seinen Einsatz und die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.
Nachfolger Thomas Mörsdorf, seit 16 Jahren Referent der Bürgermeister Roland Kern und Jörg Rotter, ist bestens vernetzt in der Stadt. Thomas Mörsdorf nimmt nicht nur in vielfältiger Form am kulturellen Leben Rödermarks teil, sondern ist gleich in sechs Vereinen aktiv, darunter in zwei Fußballvereinen – einer in Urberach und einer in Ober-Roden. „Offenbar habe ich noch kein Eigentor geschossen“, schmunzelt Mörsdorf über den funktionierenden Spagat zwischen den Stadtteilen.
Außerdem engagiert er sich im Kirchenvorstand der Urberacher Petrusgemeinde. „Aufgrund seines langjährigen Engagements im Kunst- und Kleinkunstbereich, bei den verschiedenen Festivals und Städtepartnerschaften bringt er die besten Voraussetzungen für seine neue Aufgabe mit“, ist Bürgermeister Rotter sicher.
Mit dem Wechsel an der Spitze erhält der Fachbereich auch eine neue Bezeichnung, die den neuen Schwerpunkt abbildet: Fachbereich „Kultur, Heimat und Europa“. „Die Gedenkkultur und die Städtepartnerschaften sollen verstetigt werden und in einen größeren Fokus rücken. Das sind Aufgaben, die Thomas Mörsdorf als Referent bereits innehatte, die aber ideal im Fachbereich Kultur angesiedelt sind, um Synergien zu erzeugen“, erläutert Rotter.
Nicht nur für ihn war Gregor Wade das Gesicht der Rödermärker Kultur- und Sportverwaltung. Auch die mehr als 100 Vereine hatten in ihm einen ebenso kompetenten wie zuverlässigen Partner. Kein Wunder – Wade ist Vereinsmensch durch und durch: Frohsinn-Sänger und Turngemeinde-Fastnachter, vor allem aber Handballtrainer: „Das war ich 28 Jahre lang und bin in dieser Zeit nie abgestiegen!“
Seine Laufbahn im öffentlichen Dienst begann in einem ganz anderen Bereich. 1973 begann Gregor Wade seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Bauamt der Gemeinde Ober-Roden. Schon mit 22 machte ihn Bürgermeister Karl Martin Rebel zum kommissarischen Amtsleiter.
Verantwortung trug Wade also fast sein gesamtes Berufsleben. Doch die fast 13 Jahre an der Spitze des Fachbereichs „Kultur, Vereine, Ehrenamt“ nennt er „mein persönliches Highlight“. Als Kulturhallenchef hatte er es mit Schauspiel-Ikonen wie Inge Meysel oder Joachim Fuchsberger zu tun. Sie waren pflegeleichte Gäste ohne Allüren.
Schwer beeindruckt ist Gregor Wade immer noch von Tony Marshall: „Den hält die ganze Welt nur für einen Stimmungssänger.“ Klar, seine „Schöne Maid“ klebt geradezu im Ohr. In der Kulturhalle war Tony Marshall mit dem Musical „Anatevka“ zu Gast und spielte den Milchmann Tevje. Und Gregor Wade sah seine andere Seite: „Er hat mich als ernsthafter und tiefgründiger Schauspieler überzeugt.“ (Michael Löw)