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Rödermark: Großbaustelle unterm Kirchturm

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Von: Michael Löw

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Die Bachgasse ist seit Monaten eine anspruchsvolle Slalomstrecke: erst Pfützen, dann Warnbaken. Im April sollen die Arbeiten beendet sein, sagt die Stadt.
Rödermark: Die Bachgasse ist seit Monaten eine anspruchsvolle Slalomstrecke: erst Pfützen, dann Warnbaken. Im April sollen die Arbeiten beendet sein, sagt die Stadt. © Michael Löw

Ein Kerbgeschenk ist in die Jahre gekommen. Mitte der Achtziger wurde die Bachgasse als Rödermarks erste verkehrsberuhigte Straße mit großem Tamtam eingeweiht. Die Stadt hatte damals noch genug Geld, um den Termin auf den Orwischer Kerbfreitag zu legen und auf die Umgestaltung anzustoßen. Jetzt ist eine Runderneuerung nötig, die rund 1,1 Millionen Euro kostet. Dieses Geld muss die Stadt alleine aufbringen; Zuschüsse gibt es nach Auskunft der Bauverwaltung nicht.

Rödermark - Die Sanierung ist auch dringend nötig. Das Pflaster ist stark geschädigt oder verschoben, an etlichen Stellen haben sich einzelne Steine gelöst. Der Belag von Straße und Gehweg ist in einem schlechten, nicht verkehrssicheren Zustand. Die Parkplätze sind durch mittlerweile verwittertes Pflaster nicht mehr ausreichend sichtbar. Einige Bäume sind im Lauf der Jahre abgestorben. Die noch vorhandenen Exemplare sind größtenteils geschädigt, können schlecht versorgt werden und haben mit ihren Wurzeln die Pflasteroberfläche beschädigt.

Bürgermeister Jörg Rotter berichtete, dass Passanten über diese Wülste stolperten und sich verletzten. Wurzeln haben sich unter der Erde so breitgemacht, dass sie zur Gefahr für Leitungen und Kanalrohre wurden. Die Stadt ließ so gut wie alle Bäume entfernen beziehungsweise umsetzen. Lediglich einer bleibt erhalten: Den Baum an der Ecke der Bachgasse zum Janseneck hatten Anwohner gespendet und gepflegt.

Die Stadt lässt als Ersatz 18 neue Bäume pflanzen und mit Abdeckungen und Gittern schützen. Vorm Restaurant „Königlich bayrische Stuben“ werden Sitzbänke aufgestellt.

Nach der Sanierung soll die Bachgasse noch deutlicher als verkehrsberuhigte Straße erkennbar sein. Parken ist dann nur auf den markierten Flächen erlaubt. 21 Parkplätze sind in der Bachgasse und im Janseneck vorgesehen. Die je nach Bebauung zwischen 5,70 bis 11,80 Meter breite Fahrbahn sowie Gehwege und Parkplätze befinden sich künftig auf dem gleichen Niveau. Die grauen Betonsteine werden durch hellere in Beige-Rot ersetzt. Drängelgitter sollen den Durchgang vom Brückengarten sicherer machen. Die Straßenbauarbeiten sollen bis April erledigt sein, teilt die Stadt mit.

Damit die frische gepflasterte Bachgasse nicht gleich wieder aufgerissen wird, hat die Stadt die Versorgungsunternehmen voriges Jahr über die Sanierung informiert. Das Wasserwerk zum Beispiel hat in Bachgasse, Janseneck und Karlstraße die Leitungen und die Hausanschlüsse erneuert. E-Netz Strom legt seine Kabel tiefer in den Boden, E-Netz Gas tauscht Leitungen aus.

Die Stadt will die Beleuchtung auf energiesparende LED-Technik umstellen, unter den Gehwegen Leerrohre für den Glasfaserausbau verlegen und Kanalschächte erneuern.

Eine gute Nachricht für Hausbesitzer: Falls die Zufahrten zu ihren Grundstücken ans neue Niveau angepasst werden müssen, bezahlt die Stadt den ersten Meter. Während der Bauzeit sollten Anwohner ihre Autos in Nebenstraßen parken.  (Michael Löw)

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