Rödermark: Hilfe vom Gemischtwarenstand

Die Händler auf dem „Rodaumarkt“ in Rödermark-Ober-Roden hatten gestern junge Kollegen, die einen Gemischtwarenstand betrieben. Betreuungskinder haben eingekocht, gebastelt und gemalt. Hingucker war jedoch eine Seifenkiste, die die Schulkindbetreuung geschenkt bekommen hat. Der „Blue Summer Spirit“ darf aber nicht über den Pausenhof rollen, weil er keine Plakette des Schul-TÜVs hat, bedauerte Bernd Kraut, einer der dienstältesten Betreuer.
Rödermark - Ernster als die Auflagen der Kultusbürokratie war der Grund, warum die Kinder unter die Marktbeschicker gingen. „Sie haben in den vergangenen Monaten immer wieder gefragt, wie sie Kindern in der Ukraine helfen können“, erklärte Winnie Sattlegger, die pädagogische Leiterin der GiP, der Ganztagsbetreuung im Pakt. Die gemeinnützige GmbH managt inzwischen fast zehn Schulen im Kreis.
Die Ober-Röder Grundschüler haben bisher nur ein paar Klassenkameraden, deren Familien vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Allein diese wenigen Kontakte aber reichten aus, um die Hilfsaktion auf dem „Rodaumarkt“ zu starten.
In der Betreuung sind noch keine ukrainischen Kinder angemeldet. Sie werden im „Parkhotel“ betreut, das der Kreis für Kriegsflüchtlinge gemietet hat. Sollte das Angebot dort zurückgefahren werden, erwartet Winnie Sattlegger mehr Zulauf.
Die GiP hat in der Stammschule 240 und im Breidert weitere 40 Plätze. Im Ort gibt’s keine Warteliste, ist die Leiterin froh über die Balance von Angebot und Nachfrage. In der Dependance müssten Eltern manchmal Geduld haben, bis sie einen Platz für ihre Kinder haben.
In der Stammschule beschäftigt die GiP 27 Frauen und Männer: pädagogische Fachkräfte, Minijobber, Studenten oder Erzieherinnen und Erzieher in Ausbildung. Sie garantieren während der Schulzeit von 7 bis 8 Uhr sowie zwischen Unterrichtsschluss und 17 eine verlässliche Betreuung mit Hausaufgabenhilfe, Projekten und Spielzeiten. In den Ferien sind Winnie Sattlegger und ihr Team von 7 bis 17 Uhr für die Kinder da. (Michael Löw)