Rödermark: Kunterbunte und schwungvolle Fastnachtsshow

„Wir lieben die Farben Rot, Weiß, Gelb und Blau – auf die Orwischer Fastnacht ein dreifach donnerndes Helau!“ KSV-Sitzungspräsident Lars Löbig begrüßte die Gäste der Fremdensitzungen im Vereinsheim voller Freude und Nachdenklichkeit zugleich: „Mit Krisen und Unsicherheiten werden wir auch in Zukunft umgehen müssen.“ Er sprach aber auch deutlich aus: „Zwei Jahre ohne Fastnacht – glauben Sie mir: Wir sind nervös!“
Rödermark - So hatte schon die Beschreibung „Fremdensitzung“ zumindest teilweise ihre Berechtigung: Zwar waren die Närrinnen und Narren im Saal wohl alles sehr gute Bekannte, den unzähligen Umarmungen und Hallos nach zu urteilen. Doch erstmalig hatte die Karnevalsabteilung einem Fußballverein ähnlich fremde Bühnengäste „eingekauft“; bisher völlig untypisch für den KSV.
Dass so etwas kompliziert werden kann, zeigte sich schon bei der ersten Sitzung: Der Eine kam deutlich verspätet, der Andere rief verzweifelt an, weil er vor der leeren Halle Urberach stand statt vorm KSV-Heim. Das wäre einem Orwischer und selbst einem Oweräirer nicht passiert, lästerten die Gäste.
Doch letztlich wurden die Sitzungen trotz vieler herzlich belachter Unwägbarkeiten eine runde Sache, und den meisten Applaus und den lautesten Beifall bekamen eh die heimischen Gruppen. Der Reiz: Wenn Menschen, die man gut kennt, in fremde Rollen schlüpfen und sich auch noch freiwillig „zum Affen machen“, ist das ein Hochgenuss für die Zuschauer.
Und davon gab’s genug, schon beim Protokoll, das diesmal der „Häfner von Orwisch“ alias Bastian Lamprecht hielt. Nach den Cheerleaders des JSK Rodgau und dem bei der ersten Sitzung verspäteten Puppenbändiger wurde es richtig heimisch. Die Mini-Garde, die „Tiny Red Rubys“, bezauberte alle Zuschauerherzen ebenso wie die anschließenden „Pink Chillies“ (einst „Red Diamonds“), denen die Garde „Team Red“ folgte. Die einen verletzungsbedingt eher etwas reduziert, die anderen „ausgebucht“, boten einen Augenschmaus nicht nur für die Narren im Saal. Auch der Elferrat schaute recht genau hin von seinem erhabenen Platz aus.
Das tat er ebenfalls zu Recht bei der wunderbaren Raupe Nimmersatt, aus der sich die Fastnachtsfrauen tanzend in einen Schmetterling verwandelten. Zünftige Hüttengaudi mit Stimmungsliedern boten die KSV-Frauen, erstmals moderiert vom 2. Vorsitzenden Michael Wernert. Comedy und Gesang rund um eine Kreuzfahrt gab’s von Harry Strupp. Der absolute Lacherfolg des Abends, ein Handtuchtanz, vorgetragen von den durchtrainierten und gestählten Körpern von Frank Schwarzkopf und Sitzungspräsident Lars Löbig, war die herzerfrischende Folge einer verlorenen Wette.
Weiter im Programm ging es mit der Gruppe „Amaya“ aus Hergershausen, in der KSV-Meedsche Anna Kühn tanzt, mit einigen Trommlern von Spirit of Music und mit der Egelsbacher Musikgruppe „Einmalig“, die deutsche Schlager sang. Die Tücken der künstlichen Intelligenz brachten Holger Behnicke und Lars Löbig anhand eines sich selbst ausliefernden Paketes sehr humorvoll auf die Bühne.
Und natürlich fehlte auch Kosi nicht, Bernd Kosellek, der als „Dr. Kosi“ nicht im Dschungelcamp, wohl aber im Unnerort sein Unwesen trieb. Und dann war da natürlich noch das Dippehäuser Hofballett, auf das alle Gäste den ganzen Abend warten: Die Boygroup brachte ihr Publikum wieder mal zu Lachtränen, allein schon durch ihre Originalität und Unbekümmertheit. Wunderbar, lautete das Urteil. Mit Gesang von Anna-Maria Pavlicek konnte es danach in die After-Sitzungs-Party übergehen. (Christine Ziesecke)
