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Mehr Luft für Heidepflanzen

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Marta Rauer war erstmals bei der Nabu-Aktion dabei.
Marta Rauer war erstmals bei der Nabu-Aktion dabei. © Eyßen, Sascha

Naturschützer entfernen Fremdgewächse

Waldacker – Der Naturschutzbund Rödermark hatte dazu eingeladen, sich an der Herbstaktion auf der Heide bei Waldacker zu beteiligen. Zwölf Naturfreunde halfen mit, unerwünschte Fremdgewächse auf der 30 000 Quadratmeter großen Fläche zu entfernen.

Marta Rauer machte erstmals bei der Herbstaktion des Nabu mit. „Ich wohne jetzt zwei Jahre in Waldacker, endlich hat es mal zeitlich geklappt“, sagte Rauer, die in der Zeitung von dem Termin gelesen hatte. „Die Heide ist so schön, die muss man auf jeden Fall erhalten.“ Die Arbeit sei anstrengend, mache aber dennoch viel Spaß. „Da habe ich bestimmt morgen Muskelkater“, meinte Marta Rauer lachend.

Ziel der Aktionen ist es, die besondere Kulturfläche als Lebensraum für die dort vorkommenden seltenen Pflanzen und Kleintierarten und für die Menschen als Erholungsfläche zu erhalten. Der jährliche Aufwuchs an Eichen, Kiefern, Ginster, Traubenkirsche und vor allem der Brombeere fiel trockenheitsbedingt in diesem Jahr niedriger aus als im Vorjahr, und eine vom Kreis beauftragte Fremdfirma hatte einen größeren Teil der Brombeere bereits entfernt. Das machte es den Teilnehmern der Nabu-Aktion etwas leichter. Zu tun gab es aber trotzdem eine ganze Menge.

Mit den zwölf Aktiven war die Resonanz auf die Idee etwas geringer als in den Vorjahren. „Aber alles über Zehn ist zufriedenstellend bei dem Wetter“, sagte der Nabu-Vorsitzende Dr. Rüdiger Werner. Während des Arbeitseinsatzes blieb es trocken.

Neben dem Termin am Wochenende, der mit einem Imbiss endete, gibt es weitere Säulen der Heidepflege. So weiden auf der Heide seit 2010 Schafe – immer zu einem anderen Zeitpunkt zwischen Mai und August. Dadurch werden die Gräser kurz gehalten. In diesem Jahr hatte der Schäfer Probleme mit Wildschweinen, die Zäune niedertrampelten. Die dritte Säule der Heidepflege sind Arbeiten mit Maschinen. So wird an verschiedenen Stellen regelmäßig gemulcht. Die Untere Naturschutzbehörde hatte in diesem Jahr erstmals eine Gartenbaufirma beauftragt, deren Mitarbeiter die Brombeere händisch aus den Heideflächen herausgeschnitten haben.

Die rund drei Hektar große, mit Heidekraut bewachsene Fläche ist ein für unsere Breiten besonderes Biotop mit einer außerordentlich hohen biologischen Vielfalt, besonders an Blütenpflanzen und Insekten.

Anfang der neunziger Jahre war die Heide, die zu diesem Zeitpunkt total verbuscht war, mit einer Großaktion neu angelegt worden. Ziel des Nabu ist es, die Heide langfristig zu erhalten und weiter ökologisch zu verbessern. Den Baumbestand auf der Heide will der Nabu erhalten, aber nicht größer werden zu lassen.

Derzeit ist die Heide relativ hoch, man spricht davon, dass sie vergreist. Daher wird man sie im Frühjahr an einigen Stellen mähen. „Das wird dann für die Bevölkerung erst einmal schlimm aussehen. Da kommen dann sicher wieder die Beschwerden, in denen gefragt wird: Was machen die hier eigentlich?“, weiß Rüdiger Werner. Einige Zeit nach den notwendigen Arbeiten erstrahle die Natur dort dann aber wieder in neuer Pracht.  ey

Zwölf Teilnehmer halfen dabei, unerwünschte Fremdgewächse zu entfernen.
Zwölf Teilnehmer halfen dabei, unerwünschte Fremdgewächse zu entfernen. © Eyßen, Sascha

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