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Rödermark: „Mit Geburt in die SPD hineingeplumpst“

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Von: Michael Löw

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Entspannung mit Vierbeiner: Der Garten ist für Marcus Troeger Entspannungsort und Hundespielwiese in einem.
Entspannung mit Vierbeiner: Der Garten ist für Marcus Troeger Entspannungsort und Hundespielwiese in einem. © Löw

Marcus Troeger will für die SPD Rödermark in den Hessischen Landtag. Der wird im Herbst 2023 neu gewählt. Der Urberacher kandidiert beim Unterbezirksparteitag des Wahlkreises 46 am Mittwoch gegen die Rodgauer Stadtverordnete Ann-Sophie von Wirth.

Rödermark - Marcus Troeger (51) ist „mit Geburt in die SPD hineingeplumpst“. Will heißen: Sein Großvater Heinrich Troeger war 1954 bis 1958 Mitglied im Hessischen Landtag und begründete eine sozialdemokratische Familientradition. Der Enkel wurde politisch aktiv, als Kevin Kühnert, seinerzeit Bundesvorsitzender der Jusos, die Parteimitglieder aufforderte, gegen die Große Koalition zu stimmen. Marcus Troeger ist seit einigen Monaten stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rödermark.

Landtagskandidat ohne lange Parteikarriere? Dies Frage ist für Troeger kein Widerspruch. „Wir brauchen Leute, die sich mit Wahlkampf auskennen. Und das tue ich“, sagt er ohne falsche Bescheidenheit. Vor der Bundestagswahl 2021 zog er mit dem Wahlkreisabgeordneten Jens Zimmermann auch in Rödermark tagelang von Haus zu Haus. „Wir haben bestimmt an 400 Türen geklopft“, schätzt Troeger, der von Berufs wegen – er ist Agraringenieur und verkauft Saatgut – keine Berührungsängste kennt. Wo altgediente Genossen weitergehen wollten, hat Troeger geklingelt: „Sogar an einem Haus, vor dem ein Porsche stand. Es macht mir Spaß, solche Vorurteile gnadenlos wegzuräumen!“ Das Gespräch war eines der längsten in dieser Runde.

Als Person will Marcus Troeger am Mittwoch vor den Delegierten mit seiner guten Vernetzung, der Fähigkeit zu mobilisieren und motivieren, sowie seinen Kompetenzen in den Bereichen erneuerbare Energien und Soziales punkten. Er ist Vorsitzender der AWO Rödermark und in dieser Eigenschaft Mitglied im Seniorenbeirat.

Der Kandidaten-Kandidat will zum Beispiel das Wohnen nachhaltiger machen und Klimaschutz-Investitionen vor Ort stärker als bisher fördern. Gegen den Lehrermangel in Hessen kämpft er mit klaren Aussagen: „In einem SPD-Wahlprogramm muss stehen: Wir schaffen 2 000 Stellen!“ Wischi-waschi-Formulierungen jedenfalls sind nicht sein Ding.

Seine persönliche Energiewende hat Marcus Troeger längst begonnen. Seit fünf Jahren fährt er ein Elektroauto, geladen wird‘s mit Solarstrom vom eigenen Haus. Diese Form der Energieerzeugung muss seiner Ansicht nach stärker gefördert werden. Ihm schwebt eine kommunale Vermittlungsagentur vor, über die Hausbesitzer ihre Dächer für Photovoltaikanlagen vermieten können. Dieses Geschäft will Troeger weder den großen Energieversorgern noch Fonds, die mit grünen Gewinnen locken, überlassen.  (Michael Löw)

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