Rödermark: Nach Corona sinkt Müllmenge

Corona-Dellen noch und nöcher: Wissen bei Kindern, Einnahmen im Handel, Besucher im Theater, Mitglieder bei Vereinen – fast überall in Rödermark hat Covid die Zahlen nach unten gedrückt.
Nur die Müllmengen stiegen während der Pandemie. 2021 produzierten die Rödermärker 12 146 Tonnen Abfall jeder Art. Voriges Jahr meldeten die Kommunalen Betriebe (KBR) endlich wieder eine Mülldelle. Ob Rest- oder Bioabfall, Entsorgungsmasse aus den Gärten, Elektroschrott, Altglas und -papier oder Gelbe Säcke: Überall gingen die Zahlen zurück. Die 2021er Menge von 12 146 Tonnen entspricht einem Pro-Einwohner-Wert von 429 Kilo entsprach. 2022 entsorgte jeder Rödermärker nur noch 390 Kilo (Gesamtmenge: 11 201 Tonnen).
Der Biomüll, der in der braunen Tonne landet, ist mit rund 2 600 Tonnen die größte Einzelfraktion und hat den Hausmüll (2 191 Tonnen) längst überholt. Rechnet man noch die 2 440 Tonnen Grünabfälle hinzu, die zur Kompostierungsanlage gebracht werden, zeigt das, wie sorgfältig die Rödermärker trennen.
Der kommissarische KBR-Leiter Reiner Rebel erklärt den Rückgang des vorigen Jahres mit der Pandemie: „Die Jahre 2020 und 2021 waren sehr stark von den Corona-Restriktionen geprägt. Viele Menschen haben damals im Homeoffice gearbeitet. Die Option Lieferservice wurde vermehrt genutzt. Außerdem waren die Urlaubsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt.“ Dieses Zusammenspiel ließ die Abfallmenge steigen, sozusagen zur Corona-Beule werden. 2022 wurden die Pandemie-Auflagen schrittweise gelockert, und eine gegenläufige Entwicklung setzte ein.
Der Müll-Rückgang könnte freilich auch ein Indiz dafür sein, dass immer mehr Menschen beginnen, ihren „Fußabdruck“ im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch sehr viel kritischer zu hinterfragen. Längere Nutzung von Elektrogeräten und Gebrauchsgütern, weniger Neuanschaffungen, unnötigen Abfall vermeiden: Wer derlei Dinge berücksichtigt, findet in der Stadtverwaltung zahlreiche Ansprechpartner, die Hinweise geben. So lohnt sich beispielsweise ein Klick auf die Homepage www.roedermark.de, um dort die Menüpunkte „Klimaschutz/Konsum“ anzusteuern. Auch ein Abstecher ins Werkstatt-Café, das am ersten Mittwoch eines jeden Monats von 16 bis 19 Uhr seine Türen in der Halle Urberach öffnet, kann hilfreich sein und den Geldbeutel entlasten. Ehrenamtliche reparieren dort Haushaltsgegenstände der Rubrik „zum Wegwerfen viel zu schade“. (Michael Löw)
